Zeugnisse
Pater Slavko hat unzählige Herzen berührt. Auf dieser Seite finden Sie bewegende Zeugnisse von Personen, die ihn gut kannten, die ihn persönlich erlebt haben und bei denen die Begegnung mit ihm Spuren hinterlassen hat.
Interviews mit den Sehern aus Medjugorje
Die Seher von Medjugorje waren eng mit P. Slavko verbunden. Wir haben euch einige Auszüge aus Interviews abgedruckt, die die Gebetsaktion Wien mit ihnen nach dem Tod P. Slavkos führte. Darin kommt zum Ausdruck, wie viel er ihnen bedeutet hat und was sie ihm zu verdanken haben.
P. Slavko hat mir persönlich sehr viel bedeutet. Er war jahrelang mein Beichtvater und gleichzeitig mein Freund, mein Bruder, einer, an den ich mich anlehnen konnte. Ich konnte die persönlichsten Dinge mit ihm besprechen. Für mich ist er ein Mensch, der die Botschaften der Gospa konsequent gelebt hat, der sich für die Heiligkeit entschieden hat und in der Heiligkeit gewachsen ist. Er nahm sich selbst nie wichtig. Ich denke gerne an seine Besuche in unserem Haus. Er hat mit uns über unsere Probleme gesprochen und über die Freuden in der Familie. Meine Freunde waren seine Freunde. Er war ein Teil unserer Familie. Wenn wir Seher manchmal Probleme mit dem Bischof oder mit den Priestern hatten, sagte er immer: „Wir werden siegen. Die Gospa ist stärker als alle Probleme und alle Menschen, die nicht glauben, denn die Gospa hat ihren Plan.“ Wenn er persönlich angegriffen wurde, hat er gesagt: „Es ist nicht wichtig, dass ich kritisiert werde, wichtig ist nur, dass es euch gut geht!“ Es ist schwer, über ihn zu sprechen, über einen Menschen, der sehr begabt war, aber trotzdem auch sehr einfach. In erster Linie war er überaus verliebt in die Gospa. Ich erinnere mich tausend- und tausende Male, wo er bei der Erscheinung dabei war und uns Seher gefragt hat: „Wie schaute die Gospa heute Abend aus?“ Er wollte immer auch die Kleinigkeiten wissen, sie haben ihm viel bedeutet. Er hat nie gesagt: „Was hat die Muttergottes noch zu sagen“, sondern für ihn war alles wichtig, jedes Lächeln der Muttergottes … Er war neugierig, alles über sie zu erfahren. Ungefähr vier Tage vor seinem Tod habe ich ihn gebeten, an jedem 25. dabei zu sein, denn die Botschaften waren für ihn etwas Heiliges. Er hat sie immer in alle Sprachen übersetzt, damit kein einziges Wort verändert wurde. Er hat jeden Beistrich selbst gesetzt. Für ihn waren die Worte der Gospa auch in der Übersetzung sehr wichtig. Er hat die Botschaften in Einfachheit und Liebe gelebt und war überzeugt, dass die Gospa erscheint, dass es also ihre eigenen Worte sind, nicht meine oder die eines anderen Sehers. Er nahm sie mit Demut und Ehrfurcht auf. Das habe ich gespürt. Deswegen habe ich ihn drei oder vier Tage vor seinem Tod gebeten, dass er immer anwesend sein möge. Er sagte: „Mach dir keine Sorgen, wenn ich nicht da bin, P. Ljubo (der damals neuer Kaplan in Medjugorje war) ist da. Er ist wirklich ein guter Mensch, ein Mensch des Gebetes“, das war für P. Slavko wichtig. Als hätte er geahnt, dass seine Zeit hier abläuft.
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
P. Slavko und ich hatten eine wirklich gute, eine freundschaftliche Beziehung. Ich habe mich immer wie neben einem Vater gefühlt. Man konnte mit ihm über alles reden. Er hatte sehr viel Verständnis. Ich glaube, dass es wenige solche Menschen gibt wie ihn. Er war immer für mich da. Eines meiner schönsten Erlebnisse war unsere gemeinsame Reise nach Zentral- und Südafrika. Wir haben 28 Tage miteinander verbracht. Damals habe ich P. Slavko näher kennengelernt. Ich konnte ihn täglich beobachten und sehen, wie er lebt. Deshalb möchte ich behaupten, dass er wirklich ein ganz besonderer Mensch war, eine Person mit einem großen Herzen und mit einem großen Geist. Er hatte für jeden Menschen ein offenes Ohr. Wir haben die ärmsten Leute besucht: Aussätzige und Kranke. Immer hat er sich bemüht, so vielen Menschen wie nur möglich so viel Zeit wie nur möglich zu schenken. Dadurch wurde die Größe dieses Menschen offenbar, sein heiligmäßes Leben. Er hat sich jeden Tag bemüht, der Heiligkeit näher zu kommen. Das konnte man bei ihm in allem, was er tat, spüren! Nichts war für ihn wirklich schwer, nichts war für ihn unmöglich. Immer hatte er Zeit für die Menschen und für das Gebet. Wer auch von allen anderen Menschen abgelehnt wurde, bei P. Slavko fand er ein offenes Ohr und Anteilnahme. Ich möchte betonen, dass ich überglücklich bin, einen so kleinen und doch so großen Menschen gekannt zu haben. Ich glaube, dass sein Tod ein Zeichen, ein Beispiel sein soll. Auch wenn es ihn nicht mehr gibt, so ist er doch für uns in gewisser Weise lebendig. Ich spüre ihn nahe, dass er hier ist und uns sagt: „Ich bin stehengeblieben, aber ihr müsst weitergehen, denn ich habe euch ein Beispiel gegeben!“ Er war für uns ein lebendiges Beispiel, immer hat er uns angespornt, unseren geistlichen Weg fortzusetzen.
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
Ivan, könntest Du uns beschreiben, welche Bedeutung Pater Slavko für Dein Leben hatte?
Pater Slavko kenne ich seit 18 Jahren. Als er nach Medjugorje kam, war ich noch ein Kind. Pater Slavko war für mich ein großer Mensch und Priester. Er war 17 Jahre mein Beichtvater. In der Anfangszeit der Erscheinungen und in der schwierigen Zeit des Kommunismus hat er uns geistlich geführt und uns allen viel geholfen.
Er ist und wird für mich immer in meinem Herzen eingeprägt sein. Es ist schwer, über den Umfang seiner Arbeit, die er hier in Medjugorje getan hat, in kurzer Zeit zu sprechen. Man bräuchte dafür viel Zeit. Die Priester, die mit ihm gearbeitet und gelebt haben, können darüber ausführlicher berichten.
Über Pater Slavko zu sprechen, ist nicht leicht. Alles, was er gearbeitet hat, hat er mit so viel Liebe und Energie gemacht. So sehr wollte er in diesen 18 Jahren, in denen er hier war, die Botschaften der Gospa der Welt überbringen, bezeugen und ein Instrument in den Händen Gottes sein, so wie wir es sind.
Pater Slavko war ein Mensch, der sich Gott und der Gospa völlig hingegeben hat. Er hatte Zeit für jeden – für jeden Kranken und für jeden Gesunden. Man konnte immer zu ihm kommen, immer sagte er ein Wort des Trostes und der Ermutigung.
Überwiegt jetzt in Dir die Trauer um Pater Slavko oder die große Freude, dass er im Himmel ist?
Er wird uns sicher sehr fehlen, aber er ist zum Herrn gegangen. Er betet für uns alle und wir werden versuchen, die Leere, die durch seine Abwesenheit entstanden ist, zu füllen. Es wird aber sicher schwer sein, denn das, was er gearbeitet hat, kann man kaum ersetzen, aber wir werden uns bemühen, und hier an seinem Grab sage ich, dass wir sein Wirken hier fortsetzen werden. Wir werden nicht das tun können, was er getan hat, aber wir werden uns bemühen.
Hätte Medjugorje einen anderen Weg genommen, wenn Pater Slavko nicht gewesen wäre?
Ich weiß es nicht, es ist schwer, dies zu beantworten. Es ist keine einzelne Persönlichkeit, die Medjugorje ausmacht, sondern es ist eine Gemeinschaft von Priestern, die hier wirkt. Das ist eine Einheit, ein Ganzes – gemeinsam leiten sie das geistliche Leben sowohl des Heiligtums als auch der Pfarrei. Pater Slavko war eine Person, die sich besonders geweiht und hingegeben hat. Ich glaube, die Gospa wird Medjugorje so weiterführen, wie sie es auch bisher getan hat.
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
Ich war sehr klein, als ich P. Slavko kennengelernt habe. Bei ihm haben wir immer das gefunden, was wir gebraucht haben. Wenn wir einen Rat gebraucht haben, stand er uns zur Seite. Wenn wir Probleme hatten, war er da, um uns zu helfen. Er hat uns durch seine Gebete auf unserem geistlichen Weg, aber auch in unserem Familienleben geholfen. Jeder seiner Besuche war für uns eine große Freude. Es fällt mir schwer, über P. Slavko zu sprechen, wir alle wissen, was er für Medjugorje bedeutet hat. An erster Stelle standen für ihn Gott und die Gospa. Er hat das gelebt, wozu uns die Gospa einlädt. Er hat auf jeden Ruf der Gospa geantwortet. Wie oft hat er uns gefragt, wie die Muttergottes aussieht, ob sie schön ist, was wir fühlen, und jetzt fühlt er dasselbe! Ich glaube, dass er sein ganzes Leben für Medjugorje gegeben hat. Er ist nie stehengeblieben, auch wenn er viele Probleme im Zusammenhang mit Medjugorje hatte. Nie hat er sich geschämt, über die Königin des Friedens oder über die Botschaften der Muttergottes zu sprechen. P. Slavko lebt in uns allen weiter, die wir die große Gnade haben, die Gospa zu sehen.
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
Lieber Bruder, Pater Slavko!
Wie sollten wir uns nicht an all die Jahre erinnern, die wir gemeinsam verbracht haben, an jedes unserer gemeinsamen Gespräche, an jedes gemeinsame Gebet und an alles, was wir zusammen erlebt haben?
Wie solllen wir uns nicht an jedes Deiner Opfer und an jeden Deiner Kämpfe für uns erinnern? Wie nicht an Deine Güte und an Deine Liebe zu uns? Oft hast Du uns gesagt: "Wisst lhr, dass ich Euch liebe?!"
Wir haben diese Liebe so viele Male und auf so viele Arten gespürt. Wir erinnern uns an so viele Deiner Worte. Oft hast Du uns nach der Erscheinung gefragt: "Wie geht es unserer Gottesmutter?" Du bist, Bruder, jetzt bei ihr, Du, der Du ihr Dein Leben geweiht hast, Du, der Du alles unternommen hast, damit alle ihre Liebe und ihre Güte kennen lernen.
Diese Liebe und Güte war tatsächlich in Dir, das konnte jeder erfahren, der Dich kennen gelernt hat. Wir danken Dir, lieber Bruder, für Deine Unterstützung, die wir so viele Male nötig hatten.
Du hast sie uns in jedem Augenblick gegeben. Wir danken Dir für jeden Rat, den Du uns gegeben hast, als wir ihn am meisten benötigten. Danke Dir, dass Du uns durch unser geistiges Leben geleitet hast und uns durch das Gebet in unserem privaten Leben geholfen hast.
Danke Dir für jeden Deiner Besuche bei uns zu Hause, der so viel Segen und so viel Freude in unsere Familien gebracht hat. Danke Dir für jedes Spiel mit unseren Kindern, die selbst den echten und wahren Freund zu erkennen wussten.
Heute, lieber Freund, weinen wir, aber gleichzeitig freuen wir uns, denn Du bist bei ihr, die Du so maßlos geliebt und ihr Dein Leben geweiht hast, und das ist die Muttergottes. Dein Werk, Deine Güte und Liebe werden immer in uns leben, und Du lieber Bruder, bete immer für uns und wache über uns.
Jetzt sagen wir Dir das, Bruder, was Du uns immer gesagt hast: Weißt Du Bruder, wie sehr wir Dich lieben?
Jakov, lvan, Mirjana, lvanka, Vicka und Marija
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
"An erster Stelle standen für ihn Gott und die Gospa. Er hat das gelebt, wozu uns die Gospa einlädt. Er hat auf jeden Ruf der Gospa geantwortet. "
Interview mit Sofia, P. Slavko's Schwester
Anlässlich des 20. Todestages von P. Slavko führten wir ein Interview mit seiner Schwester Sofia. Einige ihrer Antworten möchten wir hier nochmals in Erinnerung bringen.
P. Slavko hat im Leben vieler Menschen Spuren hinterlassen. Sein Wirken in Medjugorje war für uns alle ein großer Segen. Er hat für Gott und für die Pilger alles gegeben. Was denken Sie, ist sein tiefstes Vermächtnis an uns?
Das Gebet und die Liebe untereinander – und dass man die Botschaften der Königin des Friedens lebt.
Was hat Medjugorje für ihn bedeutet?
Alles. Medjugorje hatte eine große Bedeutung für ihn. Alles, was er tat, tat er mit Liebe.
Gab es eine Botschaft der Gottesmutter, die für ihn am Wichtigsten war?
Das weiß ich nicht genau. Aber ich weiß, dass das Allerwichtigste für ihn das Gebet und das Fasten war. Er fastete und betete wirklich.
Er war ein großer Verteidiger der Muttergottes und ihrer Botschaften und litt dafür auch viel. Können Sie uns etwas dazu sagen?
Ja, er litt viel, aber er trug sein Leiden mit der Muttergottes, denn die Muttergottes war für ihn alles
Was denken Sie, würde uns P. Slavko heute sagen, wenn er hier wäre?
Was würde er uns sagen? Betet, fastet, liebt einander, lebt die Botschaften der Muttergottes, denn darin liegt so viel Gnade für uns. Für ihn ist es jetzt leicht, denn nun ist er ständig mit der Muttergottes. Möge er für uns beten. Wir sollten zu ihm sagen: P. Slavko, bitte für uns.
Was für Erfahrungen machen die Menschen heute mit P. Slavko?
Viele Menschen erzählten mir, dass sie sein Grab besuchen, dort beten und viele Gnaden bekommen. Oftmals sprechen mich Priester an, die sagen, dass sie viel mit P. Slavko erlebt hätten und dass er ein heiliger Priester gewesen sei. Dann bitten sie mich: „Bete für mich, damit ich zumindest ein wenig so werde, wie P. Slavko als Priester war!”
Möchten Sie zum Schluss noch etwas über P. Slavko hinzufügen?
Ich könnte so viel über ihn sprechen. Ich sage nur: Danke, dass wir ihn bei uns hatten. Wir können ihn um seine Fürsprache bitten, dass er uns hilft. Wir kennen die Botschaft, die die Muttergottes uns gegeben hat, in der sie über ihn spricht. „Geh zum Grab, und du wirst ihm dort begegnen.“ Wir wissen nicht, warum er so früh gehen musste. Die Muttergottes weiß es. Er hatte sozusagen hundert Leben gelebt, so viel hatte er getan, und als er starb, waren seine Bücher in über zwanzig Sprachen übersetzt und weltweit über 20 Millionen Exemplare gedruckt.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"Medjugorje hatte eine große Bedeutung für ihn. Alles, was er tat, tat er mit Liebe."
Mario Mijatkovic: Ehemann der Seherin Vicka
Mario Mijatkovic ist der Ehemann der Seherin Vicka. Lange Zeit arbeitete er mit P. Slavko zusammen. Wir durften ein Interview mit ihm führen, bei dem er uns an seinen Erlebnissen mit P. Slavko teilhaben lässt.
Wer war P. Slavko für dich?
P. Slavko ist für mich ein Geschenk Gottes – ein Mensch, der den Ruf des Herrn erkannt und Ihm geantwortet hat. Er ließ alles hinter sich und machte sich mit Jesus auf den Weg durch sein Leben. In seinem täglichen Dienst für Gott und für jene, zu denen er gesandt war und die ihm anvertraut waren, wurde er immer mehr eins mit Christus, den er über alles liebte, und dem er sich in Anbetung zuwandte. In der Schule der Gottesmutter, die für unsere Generation im Juni 1981 begann, fand er seinen Platz und wurde zu einem der treuesten Schüler und Nachfolger ihres mütterlichen Rufes. Durch seine geistliche Reife und den ihm geschenkten Glauben brachte er vielen Menschen den lebendigen und gegenwärtigen Christus – sowohl in der Feier der Hl. Messe, als auch in den zahlreichen Anbetungen vor dem Allerheiligsten Sakrament des Altares. Ein unauslöschliches Zeichen hinterließ er im Sakrament der Hl. Beichte, wo er den Menschen mit der Kraft väterlicher Liebe das Geschenk der Lossprechung und Versöhnung mit ihrem Schöpfer spendete. Die selige Jungfrau Maria liebte und verehrte er unermesslich – sein Herz wurde durch diese Liebe auch mütterlich: offen und empfindsam für die Verwundeten, für jene, die niemand mehr hören, geschweige denn annehmen, führen und befähigen konnte, das Siegel einer großen Wahrheit zu empfangen – dass Gott sie mit unermesslicher Liebe liebt. Diese Wahrheit fiel ihnen nicht schwer zu glauben, weil sie diese Liebe in seiner Zuwendung zu ihnen spürten. P. Slavko – ein Mann des Herzens und des Dienens, ein Mensch des Friedens und der Einfachheit. Alles, was in seiner Macht stand, tat er mit ganzem Herzen, und durch die Gnade Mariens verwandelte sich vieles zum Guten für die Menschen. Seine Autorität war die der Demut – eine Demut, die uns alle dazu inspirierte, bessere Menschen zu werden. P. Slavko war für mich persönlich wie ein zweiter Christus. Ein Priester, durch den ich glauben konnte, dass der Herr lebendig in demjenigen wirkt, der Ihm Herz und Seele öffnet. Durch das Zeugnis seines Lebens und seiner treuen Nachfolge Christi wurde in meinem Herzen ein Feuer der Liebe entzündet – ein Feuer, das bis heute, 25 Jahre später, bei der Erwähnung des Namens des Dieners Gottes, P. Slavko Barbarić, erneut aufflammt. Das ganze Leben von P. Slavko war besonders. Er war eine besondere Person, einfach. Jeder, der ihn kennenlernen wollte, konnte in ihm den Freund sehen, den Bruder, den Vater. All das, was der Mensch sucht, konnte er in P. Slavko finden.
Hattest du ein Erlebnis mit ihm, an das du dich besonders gerne zurückerinnerst?
Die erste Begegnung mit P. Slavko war 1993 im Beichtstuhl in Medjugorje. Dabei rief er mich dazu auf, im Mutterdorf mitzuarbeiten. Ich hatte die Gnade, sieben Jahre an seiner Seite zu arbeiten, bis zu dem Moment, als er in den Himmel geboren wurde. Das, was ich mit ihm erlebt habe, ist für immer in meinem Inneren geblieben. Sehr oft, wenn ich die Gelegenheit dazu habe, zitiere ich ihn. Denn seine Gedanken, die er mit uns teilte, sind von Liebe und den Botschaften der Muttergottes durchdrungen. Die Muttergottes wirkte in seinem Herzen. Für jene, die ihn nicht kennenlernen konnten, ist es sehr gut, seine Werke zu lesen und das, was er geschrieben hat, zu meditieren. Man wird dadurch viel leichter zur Muttergottes kommen. Denn P. Slavko liebte sie wirklich und diente ihr.
Welche Bedeutung hatte P. Slavko für die Pfarrei Medjugorje?
Wir sind uns dessen noch nicht bewusst, aber wir sehen, dass auch nach 25 Jahren die Erinnerung an P. Slavko sehr lebendig und gegenwärtig ist. Sowohl uns, die wir hier leben, als auch vielen Pilgern aus der ganzen Welt, die nach Medjugorje kommen und nicht vergessen, zu seinem Grab zu gehen, dort zu beten und um seine Fürsprache zu bitten. Man kann sagen, dass P. Slavko die Seele von Medjugorje war. Er machte die Botschaften auf ganz einfache Art und Weise sichtbar: mit seinem Leben. Er lebte sie und rief auch andere dazu auf. Für uns, die wir ihm nahestanden, war es nicht schwer, ihm zu folgen. Wir hatten in ihm ein lebendiges Beispiel. Das war eine große Gnade für Medjugorje und für all jene, die ihm begegneten.
Gibt es einen Lieblingssatz von ihm, den du mit uns teilen möchtest?
Es gibt ein Wort, „Dobro“, das bedeutet „Gut“. Als wir einmal einen Tag gemeinsam verbracht hatten, bemerkte ich, dass er bestimmt 30 Mal „Gut“ gesagt hatte, ohne etwas Besonderes damit zu verbinden. Ich fragte ihn: „Weshalb sagen Sie denn immer ,gut‘?“ Und er antwortete: „Sag auch du das Wort ‚gut‘, dann wird das Gute langsam auch in dich eindringen.“ Er wusste das, weil er ja auch Psychologe war.
Was denkst du, würde P. Slavko uns in der heutigen Zeit sagen und mit auf den Weg geben?
Bestimmt würde er uns die Antwort dazu in unseren Herzen geben, wenn wir ihn fragen würden. P. Slavko war kein Mensch vieler Worte – er hat mehr durch seine Werke gesprochen. Ich glaube, auch heute würde er den ganzen Tag nur wirken und manchmal, wenn es notwendig ist, würde er etwas sagen. Er diente wirklich mit seinem Leben und mit seinen Werken und er betete oft zur Muttergottes, wodurch die Muttergottes sein Herz in ein „mütterliches“ Herz verwandelte. Es war also nicht nur so, dass er Vater vieler war, man konnte in ihm auch die mütterliche Liebe finden, die sanft und zärtlich ist, die vergibt und nicht müde wird. Er ist nie müde geworden, wahrscheinlich deshalb, weil die Liebe nicht müde wird.
Dürfen wir fragen, wie es Vicka geht? Kannst du uns sagen, was ihr hilft, immer wieder neu „Ja“ zum Kreuz und zum Leiden zu sagen?
Es ist schwierig, für jemand anderen eine Antwort zu geben. Ich kann das sagen, was ich denke, aber das ist weit von der Wahrheit entfernt. Vida fühlt sich lebendig. Wenn sie jemand fragt, wie es ihr geht, sagt sie immer: „Gut!“ Sie hatte in ihrem Leben über 20 Operationen – in den letzten vier Jahren drei am Kopf. Ich sehe, dass ihr Körper sehr verbraucht ist, aber ihr Geist ist sehr, sehr, sehr lebendig. Ihr geht es soweit gut – das ist die Gnade der Muttergottes.
Sie begegnet ja – nach wie vor – täglich der Muttergottes. Kannst du uns etwas darüber sagen?
Meine Ehefrau sagt, dass sie die Muttergottes auch heute noch sieht. Wie sie sich begegnen, was sie sprechen, das weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass unser Glaube im Gehen des Weges wächst und nicht im Sehen. Es ist immer gut, zu dem zurückzukehren, was die Muttergottes sagt. Den Sehern in Medjugorje sagte sie z.B.: „Wenn ihr zwischen einer Erscheinung von mir und der Hl. Messe wählen müsstet, dann wählt immer die Hl. Messe!“ Das heißt, die Erscheinungen, die Muttergottes zu sehen, das ist eine besondere Gabe, die Gott jenen gibt, die Er wählt. Die Seher sind keine besonderen Menschen. Aber dadurch, dass sie auserwählt wurden, sind sie schon auf eine gewisse Art und Weise anders als wir. In den letzten 44 Jahren haben die Seher einen großen Verdienst daran, dass Medjugorje sich so entfaltet hat. Denn sie haben eine unglaubliche Last auf sich genommen und waren wirklich mutige Zeugen der Botschaften der Muttergottes. Auch wir, die wir ihnen ganz nahestehen, vergessen sehr oft, ihnen für das, was sie getan haben, dankbar zu sein. Die Undankbarkeit ist heutzutage ein Problem, denn sehr schnell vergessen wir, den Menschen zu danken, auch für die einfachsten, kleinsten Sachen.
Die Muttergottes hat uns eingeladen uns ihrem Herzen zu weihen. Kannst du uns etwas dazu sagen? Was bedeutet es für dich persönlich, dich und euch als Familie Maria zu weihen?
Die Muttergottes hat uns dazu aufgerufen, denn sie als Mutter weiß, dass wir ein Teil ihres Herzens werden, wenn wir uns ihr, mit unserem freien Willen, weihen; und dass es uns und unserer Familie in ihrem Herzen gut gehen wird. Die Muttergottes kommt jetzt schon seit 44 Jahren zu uns. Sie gibt uns zu verschiedenen Themen Botschaften und erzieht uns, damit wir das, was sie sagt, verwirklichen können. Sie befreit uns von Dingen, die für uns eine Last sind, sodass wir durch die Gnade, die sie uns schenkt, in ihr Herz kommen können. Und für ein Kind gibt es nichts Schöneres, als in der Umarmung der Mutter zu sein, die es umfängt und beschützt.
Du bist schon lange in einem Gebetskreis. Was bedeutet er für dich und warum würdest du Menschen empfehlen, in einem Gebetskreises zu sein?
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen!“ Das heißt: Unsere Kraft ist in der Gemeinschaft. Ob das jetzt die Familie oder eine Gemeinschaft ist – es ist wichtig, nicht allein zu sein. Das Gebet in der Gemeinschaft hat eine besondere Kraft und unterscheidet sich daher vom persönlichen Gebet, das wir alleine beten. Und die Menschen, die durch das Gebet verbunden sind, machen die Erfahrung, dass ihre Freundschaften viel stärker sind und dass sie halten. Das bedeutet: Wo die Liebe und die Freundschaft ist, da ist auch Gott. Das kommt durch das Gebet. Das Gebet ist die Begegnung mit Gott. Und damit diese Begegnung zustande kommt und man dann diese andere Person kennenlernt – und das ist in diesem Fall Gott – brauchen wir einen festen Willen und die Entscheidung für das Gebet. Wenn wir oberflächlich beten, alleine oder auch in der Gemeinschaft, dann wird die Begegnung mit dieser geliebten Person arm sein und wir können sie dann nur oberflächlich kennenlernen. Je mehr Zeit wir mit ihr verbringen, desto größer ist die Chance, dass wir sie in der Tiefe kennen- und lieben lernen. Und wenn wir Jesus lieben, Ihn gern haben, dann sind wir auf dem wahren Weg. Wir werden nicht verloren gehen. Denn Er hat uns zuerst geliebt. Und jetzt wartet Er darauf, dass wir diese Liebe wahrhaftig annehmen. –Das hat uns die Mutter hier in Medjugorje gesagt, und das sagt sie uns auch weiterhin. Sie ruft alle Kinder in dieser Welt. Es gibt keine Glaubensunterschiede, Religionsunterschiede oder Rassenunterschiede. Sie sagte: „Ich bin die Mutter aller!“ Ihre Liebe ist für alle und jetzt geht es darum, wie jeder von uns persönlich darauf antwortet.
Kannst du uns noch erzählen, wie es war, als P. Slavko gestorben ist?
P. Slavko starb am 24.11.2000. Am 25. habe ich mich mit der Seherin Marija getroffen. Für sie war P. Slavko von großer Bedeutung – noch mehr als für mich, obwohl er auch für mich wie ein Vater gewesen war. Marija fragte mich, ob ich die Botschaft schon gehört hätte, da ja der 25. war. Als ich nein sagte, las sie mir die Botschaft vor: „Euer Bruder Slavko wurde in den Himmel geboren und hält Fürsprache für euch.“ Als sie diese Botschaft las, wurde ich ganz fröhlich und begann zu singen. Auch Marija begann zu singen und wir tanzten. Als ich dann mit dem Auto zurückfuhr, hatte ich eine unbeschreibliche Freude in mir, wie ich sie nie zuvor hatte. Dann begegnete mir ein Freund, für den P. Slavko ebenfalls von großer Bedeutung gewesen war. Ich hielt an und öffnete das Fenster. Er schaute mich traurig an, weil Pater Slavko gestorben war, aber ich erwiderte diesen Blick mit strahlenden Augen und ich sagte zu ihm: „Er ist direkt in den Himmel, ins Paradies – ohne Playoff!“ Der Freund war ein Sportler, ein Basketballspieler – und er dachte, ich sei verrückt geworden. Mir hat es niemals leidgetan, dass der liebe Gott Pater Slavko auf diese Art und Weise zu sich gerufen hat.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"P. Slavko ist für mich ein Geschenk Gottes – ein Mensch, der den Ruf des Herrn erkannt und Ihm geantwortet hat. Er ließ alles hinter sich und machte sich mit Jesus auf den Weg durch sein Leben."
Er war ein Vorbild, Freund und Mentor
P. Slavko hat das Leben unzähliger Menschen beeinflusst. Einige haben wir gefragt, wer P. Slavko für sie war, oder ob sie eine Anekdote mit ihm erzählen können. Diese kurzen Zeugnisse zeichnen das Bild eines Priesters, der Vorbild, Freund und Mentor war – vor allem aber ein Mann des Gebets, der Gott über alles liebte.
P. Slavko war ein Mann von großem Glauben, tiefem Gebet und bedingungsloser Hingabe an Gott und die Königin des Friedens, die er unendlich liebte. Er war für uns alle ein Vorbild darin, wie man betet, fastet und die Botschaften der Muttergottes im Leben umsetzt. Er selbst hat das sein ganzes Leben lang getan. Er war ein Priester, der jederzeit bereit war, jedem zu helfen, der Hilfe brauchte, vom Kind bis zum alten Menschen. Sein Leben bestand darin, sich völlig für andere hinzugeben, und das Gebet war die treibende Kraft hinter allem.
Vor ein paar Jahren wurde ein Mann aus Medjugorje in einem Interview zum Todestag von P. Slavko gefragt, ob er etwas über dessen Leben und Arbeit sagen könne. Seine Antwort war: „Was soll man über einen Mann sagen, der auf dem Kreuzberg den Kreuzweg gebetet hat und dabei verstorben ist?“ Für mich ist das ein Satz, über den man stundenlang nachdenken könnte, aber auch ein Satz, der uns sehr viel über P. Slavko sagt. Er war und ist ein Priester, der mit seinem Leben, seiner Arbeit und seinem Gebet viele Menschen geprägt hat. Sowohl zu seinen Lebzeiten als auch nach seinem Tod. Durch seine Arbeit und sein Gebet hat er so viele über die Muttergottes zu Jesus geführt. Aus diesem Grund ist es kein Wunder, dass sich zahlreiche Personen noch heute – 25 Jahre nach seinem Tod – an ihn erinnern. Alles, was er tat, tat er mit dem Herzen und aus dem Herzen. Mein letztes Treffen mit P. Slavko war am Tag vor seinem Tod, hier in Medjugorje, vor der Morgenmesse, wo wir uns kurz begrüßten. Aber eine Begegnung, die Jahre nach seinem Tod an seinem Grab stattfand, hinterließ tiefe Spuren in meinem Leben und in der Erinnerung an ihn. Als ich das Bild an seinem Grab betrachtete und um seine Fürsprache bat, war mir, als wenn er zu mir sagte: „Fürchte dich nicht. Geh einfach voller Freude und im Glauben voran!“ Es fällt mir schwer, unsere Begegnung in Worte zu fassen, aber sie brachte mir Frieden und Freude. Heute noch, wenn Probleme und Sorgen auftreten, erinnere ich mich daran und danke Gott und der Muttergottes, dass ich dies erleben durfte. Abschließend kann ich nur sagen: ‚Lieber P. Slavko, bitte für uns und halte Fürsprache für uns alle.‘
P. Slavko war ein Mann Gottes, ein Vorbild. Er war der Fuß Mariens, ihre Demut und die personifizierte Innerlichkeit. Er hat mir Erkenntnis und Leben gebracht. Das erste Mal traf ich ihn 1983. Seit 1984, als ich Pilgerfahrten nach Medjugorje begann, war er meine Stütze. Durch seine Art zu beten und zu handeln vermittelte er die Muttergottes. Von unserer ersten Begegnung an half er mir, mein Leben völlig zu verändern, sodass aus einer Modedesignerin Sr. Rosaraia de Caritas wurde, die mit seiner Hilfe und in Zusammenarbeit mit P. Jozo zur Gründerin der Gemeinschaft „Kinder der Göttlichen Liebe“ (Figli del Divino Amore) wurde. Wir haben mit ihm den Weg des gottgeweihten Lebens begonnen. Ab 1995 bat uns P. Slavko, uns um die italienischen Pilger zu kümmern. P. Slavko war ein Vater. Ich beichtete bei ihm und er hörte auch die Beichte meiner Pilger. Er half mir bei meinen monatlichen Wallfahrten, hörte mir zu, leitete mich und stand mir bei, sodass ich in der Wallfahrtsbegleitung immer konkreter sein konnte. Es beeindruckte mich ganz besonders, dass er mir einmal sagte: „Ich habe immer nur das gemacht, was mir die himmlische Mutter gesagt hat – nichts anderes.“ Er hat mich gelehrt, in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt zu sein. Er lehrte uns Demut und der Kirche zu dienen. Auch nach seinem Tod ist Pater Slavko in meinem Leben präsent. Seine Worte und seine Art zu handeln bewahre ich in meinem Herzen. Jedes Gespräch mit ihm war lehrreich. Durch seinen frühen Tod haben wir viel verloren. Aber sicher wird er jetzt vom Himmel aus für uns arbeiten.
Über P. Slavko könnte man viel erzählen. Wir wissen, dass er eine besondere Liebe zu den Menschen hatte und immer versuchte, in der Not sofort zur Stelle zu sein und nichts aufzuschieben, so entstand auch das Mutterdorf. Was viele aber vielleicht nicht wissen, ist, dass P. Slavko einmal gesagt hat: „Wenn ich nicht Franziskanerpater geworden wäre, wäre ich professioneller Fußballspieler geworden!“ Seine Liebe zum Sport hat man immer wieder gesehen, gerade auch in seinem Umgang mit Kindern. Um mal schnell mit ihnen Fußball spielen zu können, hat er öfter einfach einen Knoten in seinen Habit gemacht, oder ihn hochgesteckt. Er stand auch im Tor und hat mit vollem Einsatz gespielt. Wenn er dann in die Pfarrei kam, war sein Habit so mitgenommen, dass die Schwestern nur die Hände über dem Kopf zusammenschlugen. Sie zogen Äste und Gras raus und schimpften ihn. Aber er konnte zu den Buben ja nicht nein sagen. Es war ihm ein Bedürfnis, mit ihnen Fußball zu spielen. Einmal habe ich ihn im Herbst im Mutterdorf im Garten des heiligen Franziskus erlebt. Alle Blätter waren heruntergefallen und es gab einen riesigen Laubhaufen, in den die Buben kopfüber sprangen. P. Slavko konnte nicht widerstehen und sprang mit ihnen hinein; er hatte dabei so eine Freude. Auch darunter litt sein Habit natürlich, er musste geflickt und gesäubert werden, aber für ihn war es wichtig, dass er mit den Kindern spielte, ja, dass er mit ihnen Kind sein konnte. Er hatte eine tiefe Spiritualität und war ein außergewöhnlicher Priester. Nie hat er seine Menschlichkeit und seine Nähe zu den Menschen verloren. Das liebten sie besonders an ihm. Er tat viele Dinge, die vielleicht auch ungewöhnlich waren.
Pater Slavko war ein unermüdlicher Apostel der Königin des Friedens. Seine Überzeugungen, sein Wissen und sein theologisches Doktorat in der Psychologie machten ihn zu einem äußerst kompetenten Ansprechpartner für alle. Er war verfügbar, das hat ihn liebenswert gemacht. Die Anbetungen und die Hl. Messen hielt er in großer Demut und mit großem Glauben. Für mich ist er ein leuchtender Apostel im Land der Königin des Friedens. Durch all das Gute, das ich von ihm erhalten habe, bleibt er für immer in meinem Gedächtnis.
Ich bin Sr. Myriam von der Gemeinschaft „Oase des Friedens“ und lebte von 1994 bis 1998 in Medjugorje. Damals wohnten wir noch in Wohnwagen und kleinen Holzhäusern. Ich möchte euch an einigen Erlebnissen mit P. Slavko teilhaben lassen. Jeden Morgen gingen wir in die kroatische Frühmesse, oft auch zu Fuß querfeldein. Dort begegneten wir häufig P. Slavko, wenn er vom Erscheinungsberg zurückkam. An einem kalten Wintertag trafen wir uns wieder auf den Feldern, und wir, die Brüder und Schwestern der Oase, waren barfuß in unseren Sandalen. Da blickte er uns gütig an und sagte: „Wisst ihr was? Man kommt auch mit Socken in den Himmel.“ Er hat uns immer ermutigt und unterstützt. Oft zelebrierte er die Hl. Messe in unserer Kapelle. Da konnten wir seine lebensnahen, konkreten Predigten genießen, die ganz einfach und konkret, gemäß dem Evangelium, waren. Manchmal forderte er uns auf, einen Bereich des Dorfes vom Abfall zu reinigen, welcher auf der Straße oder im Wald lag. Er kam dann gleich mit ein paar Müllsackrollen vorbei, und wir begannen ganz begeistert, bei leisem Regen, mit der Arbeit. Wir hatten damals auch einige Probleme mit Landbesitzern, die uns zu schaffen machten. Wir waren alle sehr jung und naiv und wussten nicht recht, was zu tun war. Wir beteten viel um eine friedliche Lösung. Da riet uns P. Slavko: „Bei diesen Leuten müsst ihr das Alte Testament anwenden.“
P. Slavko war einige wenige Male bei uns zum Mittagessen, aber er aß immer sehr wenig und ging gleich wieder. Er war sehr bescheiden und man hatte das Gefühl, er wolle keine Zeit verlieren. Er war eine demütige Person im wahrsten Sinne des Wortes. Er war authentisch, ohne zu hinterfragen, wie etwas, das er sagte, bei den Leuten ankomme, und das konnte schon auch mal schroff wirken. Er brannte ganz und gar für die Botschaft der Muttergottes und verstand es, die Botschaften Mariens und das Evangelium dem modernen Menschen auf ganz lebensnahe Weise nahe zu bringen und darauf hinzuweisen. Ich bin ihm sehr dankbar.
"Er hatte eine tiefe Spiritualität und war ein außergewöhnlicher Priester. Nie hat er seine Menschlichkeit und seine Nähe zu den Menschen verloren. Das liebten sie besonders an ihm. Er tat viele Dinge, die vielleicht auch ungewöhnlich waren."
Nancy Latta aus Medjugorje
Nancy Latta kannte P. Slavko über viele Jahre. Im folgenden Interview teilt sie mit uns, wer P. Slavko für sie und Patrick war.
Welche Bedeutung hatte P. Slavko für euch?
P. Slavko war unser Beichtvater, unser geistlicher Führer; er war unser bester Freund, unsere Inspiration, unser Beispiel: Ein Beispiel der Heiligkeit, und ein Beispiel dafür, welche Auswirkungen es hat und was es bedeutet, das zu leben, worum die Muttergottes uns bittet. Er starb in Patricks Armen. Er ist einer unserer großen Beschützer; der Patron dieses Hauses und wir bemühen uns, in der Spiritualität zu leben, die er uns gelehrt hat. Als wir hierherkamen, wussten wir nichts. Wir waren zwar katholisch, wussten aber nichts über unseren Glauben. Wir haben ihn von P. Slavko und den Franziskanern hier gelernt.
Was war so besonders an seinem Leben und seiner Mission in Medjugorje?
P. Slavko lebte alles, was er sagte! – Sieh dir seine Bücher an, diese unglaublichen Werke: „Betet mit dem Herzen“, „Fastet mit dem Herzen“ oder „Betet meinen Sohn mit dem Herzen an“. Er lebte wirklich was er sagte. Er war ein authentischer Zeuge Gottes, er liebte die Kirche – mit den Sakramenten, mit Jesus, mit Maria, das Priestertum – er liebte sie über alles. Ein authentischer Zeuge spricht mit seinem Leben, nicht nur mit seinen Worten. Und diese Authentizität lebt nach seinem Tod weiter, sogar noch stärker im alltäglichen Leben. Wir hoffen, dass wir seine Lebensweise nachahmen können. Wir hatten das Glück, bei seinen Fastenexerzitien, die er in jedem Advent und in jeder Fastenzeit hielt, dabei zu sein. Er fastete 40 Tage lang. Nur sonntags nahm er etwas zu sich, aber an allen anderen Tagen fastete er mit einer Fastengruppe nach der anderen, die er aus den unterschiedlichen Sprachgruppen anleitete. Er war unser Vorbild. Man kann sich absolut sicher sein, den richtigen Weg zu gehen, wenn man jemanden kannte, der diesen Weg gegangen ist. Mehr kann ein Leben nicht geben.
Du hast einmal gesagt, dass P. Slavko jetzt noch mehr wirkt als früher. Spürst du seine Gegenwart oder kennst du Geschichten, wo er Menschen auch nach seinem Tod auf besondere Weise begegnet ist?
Ich fühle nichts; nicht P. Slavko, nicht Gott. Ich fühle nichts. Ich habe das Geschenk zu wissen, d.h. ich weiß, dass Gott da ist, aber ich fühle Ihn nicht. Ich spüre auch nicht die Gegenwart von P. Slavko. Ja, es gibt viele Geschichten, aber die wichtigste ist das Beispiel seines Lebens. Alles, was er geschrieben hat, hat er selbst gelebt. Das spricht lauter als Worte. Jeder kann P. Slavko durch seine Schriften erleben, denn sie sind sehr konkret, sehr direkt, sehr väterlich und fest in der Lehre der Kirche verwurzelt – und in der Liebe zu Maria. Alles, was du über P. Slavko wissen willst, kannst du erfahren, indem du eines seiner Bücher liest. Denn er lebt in seinen Worten weiter.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"P. Slavko lebte alles, was er sagte! … Ein authentischer Zeuge spricht mit seinem Leben, nicht nur mit seinen Worten. Und diese Authentizität lebt nach seinem Tod weiter, sogar noch stärker im alltäglichen Leben."
Alfred Heck, Medjugorjekreis Köln
Alfred Heck ist Pilgerleiter mit „Leib und Seele“. Unzählige Menschen hat er schon nach Medjugorje gebracht. Über viele Jahre hat er P. Slavko gekannt. An seinem reichen Erfahrungsschatz lässt er uns im Folgenden teilhaben.
Alfred Heck ist Pilgerleiter mit „Leib und Seele“. Unzählige Menschen hat er schon nach Medjugorje gebracht. Über viele Jahre hat er P. Slavko gekannt. An seinem reichen Erfahrungsschatz lässt er uns im Folgenden teilhaben:
Mach, was du kannst!
Ich erinnere mich an das „Medjugorje-Deutschland-Treffen“ in Hainzell bei Fulda am 09. Juni 1989. Als „junger Pilgerleiter“ durfte ich mit dabei sein. Dabei berichtete ein Kaplan aus dem Bistum Augsburg sinngemäß:
„Ich bin nach Medjugorje gereist, weil dort verschiedene Gebetsgruppen gegründet wurden und solche Gebetsgruppen hätte ich auch gerne in meiner Pfarrei gegründet. Ich versuchte Pater Slavko anzusprechen. Er sollte mir möglichst genau beschreiben, wie diese Gruppen in Medjugorje vorgehen und was bei der Gründung einer solchen Gruppe alles vorzubereiten, zu beachten und zu berücksichtigen sei. Um dies alles zu erfahren hatte ich die weite Reise unternommen. Doch dann antwortete mir Pater Slavko, den ich nur auf dem kurze Weg zwischen Pfarrhaus und Kirche ansprechen konnte, kaum dass ich die Frage an ihn gestellt hatte: „Mach (tu) was du kannst!“ – und schon war er, ganz entsprechend seiner Art, wieder weg. Ich war am Boden zerstört! Sollte ich, ein Diözesanpriester aus dem Bistum Augsburg, diese weite Reise gemacht haben, nur um diese 4 Worte gesagt zu bekommen: „Mach was du kannst“? Doch dann wurde mir klar: Genau diese 4 Worte von Slavko im Vorbeigehen gesagt, waren wertvoller als ein mehrseitiges theologisches Rezept bzw. Konzept, nebst „Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten.“ „Mach was du kannst“ – und lass das sein, was du nicht kannst. Ahme niemand nach, dessen Fähigkeiten du ohnehin nicht besitzt und vergleiche deine Situation (hier: Gebetsgruppe) nicht mit einer ganz anderen, mit einem anderen Umfeld. Mach (tu) was du kannst, aber tu es!"
Diese 4 Worte von Pater Slavko, vor über 30 Jahren von einem Augsburger Priester wiedergegeben, helfen mir auch heute beim Dienst „im Auftrag des Herrn und seiner Mutter.“
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
Ende Oktober 1993; der Balkankrieg ist noch nicht beendet: Wir fliegen mit unserer Medjugorje-Pilgergruppe montagnachmittags über Split zurück nach Deutschland. Mit dabei: Pater Slavko. Locker, freundlich; ganz unscheinbar in Cordhose und Anorak (den Habit in der Reisetasche), nimmt er sich bei der Ankunft in Düsseldorf noch Zeit für ein Foto mit Maren und Markus, den Zwillingen einer Mitpilgerin.
Doch kaum 1 Stunde nach der Landung in Düsseldorf kniet Pater Slavko bereits, ganz ins Gebet versunken, in der übervollen Salvatorkirche in Köln, vor dem Eucharistischen Allerheiligsten und gestaltet das Gebet mit den Pilgern, die bis spät in die Nacht mit ihm Gottesdienst feiern und seiner Katechese lauschen.
Früh am nächsten Morgen bereits ein Gespräch mit dem Kölner Kardinal und ein ausführliches Interview mit der Kirchenzeitung. In vollen 2 Seiten bringt die Kirchenzeitung anschließend alles, was Pater Slavko über Medjugorje dargelegt hat: Knapp, präzise, sachlich und schlüssig: Das ganze Medjugorje-Geschehen auf den Punkt gebracht.
Am gleichen Tag noch Weiterreise in das 3 Std. entfernte Den Haag, wo kroatische Soldaten vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt sind. Pater Slavko kommt zu Ihnen, um ihnen die Beichte abzunehmen. Rückkehr wiederum erst spät in der Nacht.
Am nächsten Vormittag, noch ehe ihn das Flugzeug von Frankfurt aus zurück nach Split bringt, Gespräch mit hochrangigen amerikanischen „Militärs“ im Raum Frankfurt. Er setzt sich für einen Einhalt des Blutvergießens in seinem Land ein.
Am gleichen Abend schon wieder kniet Pater Slavko in Medjugorje in der überfüllten Kirche und gestaltet von 21 – 22 Uhr die Eucharistische Anbetung.
3 Tage seines pausenlosen Einsatzes „im Dienste der Gospa“, die ich hautnah miterleben konnte. Jede sich bietende Gelegenheit, jede Stunde sinnvoll im priesterlichen Dienst ausgenutzt! Kein Wunder, das knapp nach knapp 30-Priesterjahren, davon 18 Jahre in Medjugorje, der Akku leer, aufgebraucht war. Nun dürfte ihm die „ewige Ruhe“ vergönnt sein.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"„Mach was du kannst“. - diese 4 Worte von Pater Slavko helfen mir auch heute beim Dienst"
Schwani Heintschel-Heinegg †2022, die Sekretärin von P. Slavko
Im November 2020 gab Schwani, die Sekretärin von P. Slavko war, für die Zeitschrift „Medjugorje Schweiz“ dieses Interview.
Im November 2020
Dass sich Pater Slavkos Heimgang nun schon zum 20. Mal jährt, ist für uns, die wir ihn kannten, kaum zu glauben, denn er ist für viele von uns so präsent als wäre er noch unter uns. In unseren Herzen hat er nicht nur unauslöschliche Fußabdrücke hinterlassen, sondern er dient uns als Leitstern in den schwierigen und dunklen Momenten unseres Lebens, denn eines seiner Grundmotive im Leben war, sich allem, was Gott in unserem Leben zulässt, zu stellen, nicht aufzugeben, und stets darauf zu vertrauen, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird. Er hat uns das vorgelebt und ich finde es immer noch faszinierend, wie man allem, auch wenn es nach Unheil aussieht, etwas Gutes abgewinnen kann.
Und so ist es vielleicht kein Zufall, dass die Erde sich in P. Slavkos 20. Todesjahr in einer Situation befindet, die fast apokalyptische Züge trägt, und uns zwingt, uns unserer Endlichkeit bewusst zu werden und über die wahren Werte und den Sinn unseres Daseins nachzudenken. Denn einer der auffallendsten Charakterzüge von P. Slavko war es, die uns von Gott zur Verfügung gestellte Zeit gut zu nutzen – viele der uns täglich in Anspruch nehmenden Nichtigkeiten waren für ihn reine Zeitvergeudung und man hatte bei ihm stets das Gefühl, dass er seine Zeit genau nach dem Maßstab der Notwendigkeit eingeteilt hat. So waren Gespräche mit ihm nie ausufernd, sondern immer so kurz wie möglich und zielführend. Die große Ausnahme waren Beichtgespräche, in denen er eine unnachahmliche Langmut und Ruhe bewies, und natürlich die wunderschöne, von Ehrfurcht erfüllte Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes.
Uns die Botschaften der Muttergottes näher zu bringen und uns zu erklären, wie wir sie in unserem täglichen Leben umsetzen können, das war Pater Slavkos Herzensanliegen und das lebte er uns auch vor; er tat es in unermüdlicher Weise, ohne Rücksicht auf sein eigenes Wohlbefinden, sein Augenmerk war stets ausschließlich auf das Wohlergehen anderer gerichtet.
Viele von uns sehen ihn noch vor unseren geistigen Augen, wie er mit großen für ihn typischen Schritten die Wege in Medjugorje entlang ging, stets den Rosenkranz in einer Hand und betend – so die Zeit nutzend. Auch auf Reisen, ob im Auto oder Flugzeug, immer war der Rosenkranz in seiner Hand zu sehen. Wer von uns zeigt seinen Glauben auf diese Weise? Verstecken wir nicht eher den Rosenkranz in unserer Jackentasche und beten heimlich? Gerade in dieser gottfernen Zeit, sollten wir uns P. Slavko als Vorbild nehmen und uns nicht schämen, unseren Glauben zu zeigen. Sicherlich ist es leichter, in Medjugorje als anderswo den Glauben zu leben, aber P. Slavko hat immer betont, dass die Muttergottes überall ist, und genau das sollte uns jetzt, da es uns nicht möglich ist dort zu sein, ein Ansporn sein, der Muttergottes zu zeigen, dass wir von P. Slavko gelernt haben.
Ich bin sicher, dass P. Slavko die Zeit, in der wir jetzt leben, nicht als eine Zeit auferlegter Einschränkungen sehen würde, sondern als eine Zeit der Gnade, eine Prüfung und Zulassung Gottes, in der wir unseren Glauben und unser Vertrauen in Gott, in seine Weisheit und Barmherzigkeit unter Beweis stellen können. Pater Slavko hätte es sicher als eine Chance für uns gesehen, umzukehren und uns auf den schmalen und steilen Weg der Heiligkeit zu begeben, den er uns vorgelebt hat, den Weg, der uns auf unserer Himmelsleiter schneller zu Gott führt.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
Für uns Zurückgebliebene ist es kaum fassbar, dass P. Slavko bereits vor 20 Jahren in die ewige Heimat gegangen ist, macht es doch den Anschein, als sei er gestern noch unter uns gewesen. Er lebt in uns durch sein Vermächtnis – den Armen und Verstoßenen zu helfen – sehr präsent weiter und ich bin dankbar, ihn als Vorbild stets vor Augen haben zu können und in seinem Sinne den von ihm gegründeten „Fonds für kinderreiche Familien“ weiterführen zu können.
Wenn ich gefragt werde, was mich an P. Slavko am meisten beeindruckte, so kommen mir sofort einige seiner Charakteristiken in den Sinn: seine Unermüdlichkeit, die Botschaften der Muttergottes zu verbreiten – ein Ziel, das er ohne Rücksicht auf persönliche Verluste verfolgte; nie schlecht über andere zu reden, sondern, im Gegenteil, immer den guten Kern in jedem Menschen zu suchen. Als ich mich einmal über jemanden bei ihm beklagte, wies er mich zurecht und sagte: „Jeder Mensch hat einen guten Kern und es liegt an uns, diesen Kern zu suchen und zu fördern; und was diese Person betrifft, so suche ich ihn noch immer“ – darüber war ich erstaunt, denn er kannte diese Person seit Jahren sehr gut. Dieser Satz war für mich unglaublich lehrreich und hat mir seither im Umgang mit meinen Mitmenschen sehr geholfen.
Dankbar zu sein auch für die kleinsten Dinge, das war für P. Slavko eine Selbstverständlichkeit und er dankte jedem immer auch für die geringste Gefälligkeit. Er erwähnte oft, dass wir uns immer nur an Gott wendeten, wenn wir etwas benötigten, aber kaum hätten wir es erhalten, vergäßen wir, dafür zu danken. Dankbar zu sein für jeden Tag, den wir leben dürfen; dankbar zu sein für jeden Menschen, dem wir begegnen; dankbar zu sein für alles, was wir haben bzw. nicht haben; dankbar zu sein für die schöne Erde, die Er uns zur Verfügung gestellt hat; dankbar zu sein – das war einfach ein Grundtenor seines Lebens. Ebenso waren Beharrlichkeit, Ausdauer und Unermüdlichkeit für P. Slavko charakteristisch: im Gebet, im Verbreiten der Botschaften der Muttergottes, im Verbleiben auf dem Weg zu Gott ohne Einbruchstellen für den Bösen. Er konnte allem etwas Gutes abgewinnen und war davon überzeugt und wollte alle davon überzeugen, dass sich am Ende alles zum Guten wenden würde. Ich frage mich oft, wie P. Slavko in dieser oder jener Situation agieren oder reagieren würde, und das besonders in dieser Zeit, der Corona-Krise, voller Widersprüche und Unsicherheiten. Aber ich bin sicher, dass P. Slavko mit seinem unerschütterlichen Glauben und Vertrauen in Gott auch diese Zeit als eine Zeit der Gnade genutzt hätte; eine Zeit, die uns dazu anspornt, über unser Leben zu reflektieren und den ständigen Aufruf der Muttergottes zur Umkehr endlich in die Tat umzusetzen. So lasst uns diese Zeit auch in diesem Sinne nutzen!
Quelle: Medjugorje Schweiz
"Dankbar zu sein auch für die kleinsten Dinge, das war für P. Slavko eine Selbstverständlichkeit und er dankte jedem immer auch für die geringste Gefälligkeit."
Radegrund Jung, Pilgerbegleiterin
Radegunde Jung bringt seit vielen Jahren Pilger aus Deutschland nach Medjugorje. Sie lässt uns im Folgenden an ihren Erfahrungen mit P. Slavko teilhaben.
In meinem Bericht von meiner ersten Pilgerfahrt nach Medjugorje August 1986 schrieb ich von der ersten deutschen Messe, die ich miterlebte und die Pater Slavko feierte: "Man merkt ihm an, dass er aus ganzem Herzen Seelsorger und Priester ist. In seiner Predigt spricht Pater Barbaric klar, überzeugend und eindrucksvoll auf dem Hintergrund der Hauptbotschaften der Gottesmutter über die zentrale Bedeutung der Eucharistie als Gotteserlebnis". Ein Wort aus seiner damaligen Predigt: "...Wenn uns die Eucharistie wieder zur tiefen Gottesbegegnung wird, haben wir alles verstanden, wozu uns Gott hier durch Maria einlädt..." Diese Gottesbegegnung mit dem lebendigen, eucharistischen Herrn vermochte P. Slavko bei den Heilungsgebeten und eucharistischen Anbetungsstunden herzergreifend zu vermitteln, besonders intensiv, wenn er mit dem Allerheiligsten segnend durch die Menge der Gläubigen ging. In der zweiten Predigt, die ich bei dieser ersten Pilgerfahrt von ihm hörte, schloss er mit den Worten: "Mögen wir Kraft des Kreuzes Christi und der Anwesenheit der Gottesmutter erfahren, dass wir bedingungslos von Gott geliebt sind."
Ich habe an ihm vor allem seine Katechesen, Informationsstunden und Predigten geschätzt. Er war für mich der lebendige pastorale und theologische Geist von Medjugorje. P. Slavko pflegte uns Pilgern zu sagen: 'In Medjugorje wird aufgetankt - zu Hause Auto gefahren'. Also: wir müssen jetzt "Auto fahren", d.h. hier und jetzt geistlich leben. Medjugorje ist da, wo man den Glauben der Kirche lebt, Jesus und Maria liebt, die Sakramente feiert und Nächstenliebe übt. So muss es jetzt sein, wo wir nicht nach Medjugorje kommen können: die Eucharistie, das Wort Gottes und die Botschaften der Gospa in der Kirche leben - beten, arbeiten, lieben und so Zeugnis geben für Christus, an der Neuevangelisation in Kirche und Welt mitwirken.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"Man merkt ihm an, dass er aus ganzem Herzen Seelsorger und Priester ist."
Silvia Keller Pilgerleiterin aus der Schweiz
Sylvia begleitet schon seit vielen Jahren Reisen nach Medjugorje, bei denen sie auch P. Slavko kennengelernt hat. Hier erzählt sie uns ein Erlebnis mit ihm, dass sie besonders beeindruckt hat.
Silvia Keller ist eine Medjugorje-Pilgerleiterin aus der Schweiz. Hier lässt sie uns an einem Erlebnis teilhaben, das sie kurz vor dem Tode P. Slavko‘s mit ihm machte.
Liebe Medjugorje-Freunde,
es war anfangs November im Jahre 2000, als ich mit einer kleinen Pilgergruppe in Medjugorje weilte. Es hatte wenig Pilger, wir hatten genügend Platz in der Kirche und es war überall sehr ruhig.
Ich nutzte diese ruhige Zeit, um jeweils früh auf dem Erscheinungsberg zu beten. Ich mag mich sehr gut erinnern, wie ich an einem Morgen bei der Tafel des vierten Geheimnisses vom schmerzhaften Rosenkranz stand, als mich plötzlich ein Geräusch aufschreckte. – Dazu muss ich sagen, dass ich an diesem Morgen keinem Menschen begegnet bin. – Als ich den Kopf drehte und leicht auf den Weg nach oben schaute, meinte ich, einen alten Mann mit einem Stock zu sehen. Als er aber näher kam, erkannte ich Pater Slavko Barbarić. Er trug normale Kleidung, keinen Habit, und ging tatsächlich an einem Stock. Er wirkte für mich so alt und war mit den «normalen» Kleidern so dünn, dass ich echt erschrak. Er fühlte sich allein auf dem Weg und es schien mir, dass er sich so richtig gehen ließ. Sofort hielt ich die Hände vor meine Augen und tat, als ob ich ihn nicht sehen würde – ich wollte ihn einfach nicht spüren lassen, dass ich ihn beobachtet hatte. Das Bild von diesem «müden, alten Mann» habe ich noch heute vor Augen.
Wieder zu Hause erzählte ich dies meinem Mann und sagte dazu: «Ich weiß nicht, wie lange Pater Slavko noch lebt, so wie er aussieht». Als aber zwei Wochen später, am 24. November, die Meldung wie ein Lauffeuer durch die Welt ging, dass Pater Slavko gestorben sei, waren wir dann doch recht geschockt.
Er starb, wie eine seiner Sekretärinnen jeweils sagte: «Am Freitag, einem heiligen Tag; zwischen 15 und 16 Uhr, in einer heiligen Stunde; auf dem Kreuzberg, auf einem heiligen Berg.»
Pater Slavko wurde in der Anbetungskapelle aufgebahrt und dort erhielt die Seherin Marija Pavlović am Samstag, 25. November 2000 folgende Botschaft: «Liebe Kinder! Heute, da der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, rufe ich euch zum Gebet auf, damit ihr durch das Gebet, Gott auf den ersten Platz stellen könnt. Meine lieben Kinder, heute bin ich euch nahe und ich segne jeden von euch mit meinem mütterlichen Segen, damit ihr Stärke und Liebe für alle Menschen habt, denen ihr in eurem irdischen Leben begegnet, und damit ihr die Liebe Gottes weitergeben könnt. Ich freue mich mit euch, und ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde und für euch Fürsprache hält. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!»
Eine schöne, tröstliche Botschaft und, was noch nie vorkam, dass die Muttergottes in ihren Botschaften einen Menschen beim Namen nennt. Am Sonntag, 26. November, dem Christkönigsfest, fand unter großer Beteiligung der Auferstehungsgottesdienst für diesen großen Diener der Muttergottes statt. Seither gehört es fast selbstverständlich dazu, als Pilger auch einen Besuch am Grab des lieben Heimgegangenen zu machen. Und er ist wirklich ein großer Fürbitter für uns Pilger geworden.
Warum ist er für die Pilger so wichtig geworden? Die Anfangszeiten in Medjugorje waren für die Pilger nicht einfach, da es noch kein Informationsbüro gab, keine Übersetzungen, keine Pilgerleiter vor Ort usw. Pater Slavko beherrschte mehrere Sprachen, so hat er jeweils die Pilger versammelt und Vorträge gehalten. Er erklärte dann die neueste Botschaft, erzählte, was die Seher zurzeit machen und beantwortete Fragen.
Ein weises Wort von ihm hat uns Schwani Heintschel zur Verfügung gestellt. Es stammt aus einem Beichtgespräch im Juni 1995: «Kratze nicht an den Wunden der Vergangenheit. Was geschehen ist, ist geschehen, das kannst du nicht mehr ändern. Hab keine Angst vor der Zukunft, es kommt meistens ganz anders, als man befürchtet. Verplane nicht deine Zukunft, denn dann lässt du den Willen Gottes nicht zu. Der wichtigste Augenblick in deinem Leben ist die Gegenwart – nur da kannst du was verändern, und der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der Mensch, der dir im Moment gegenübersteht.»
Möge uns dieses Wort trösten und täglich begleiten, ganz besonders in dieser außerordentlichen Zeit.
Quelle: Zeitschrift „Medjugorje“ Schweiz, November 2020
Im Frühjahr 1989 fuhren wir mit Mitgliedern unserer Gebetsgruppen nach Medjugorje. Darunter waren auch 12 Kinder zwischen 9 und 15 Jahren. Sie wünschten sich, dass wir abends, in der Dunkelheit, auf den Erscheinungsberg gehen. Nachmittags sahen wir zufällig P. Slavko bei der Kirche. Die Kinder rannten auf ihn zu und sagten: „Pater Slavko, heute Abend gehen wir auf den Erscheinungsberg. Kommen Sie mit uns?“ Er schaute sie liebevoll an und erwiderte: „Ach Kinder, ich würde ja gerne, aber ich habe keine Zeit.“ Abends stiegen wir dann mit Taschenlampen auf den Berg. Oben stand zu jener Zeit noch keine Muttergottesstatue, sondern ein einfaches Metallkreuz. Wir beteten und sangen. Plötzlich fingen drei Mädchen an zu weinen. Erst als wir wieder unten waren, erzählten sie uns übereinstimmend, was bei ihnen die Tränen ausgelöst hatte. Sie hätten unabhängig voneinander neben dem Kreuz die Umrisse einer dunklen, verhüllten Gestalt gesehen, was ihnen sehr Angst gemacht habe. Auf der anderen Seite hätten sie eine verhüllte, lichte Gestalt wahrgenommen.
Es schien, als ob P. Slavko auf uns gewartet hätte
Am nächsten Morgen beschlossen wir, P. Slavko zu fragen, was das wohl zu bedeuten hatte, und ob er vielleicht eine Erklärung dafür habe, was die Jugendlichen erlebt hatten. Er stand schon vor dem Pfarrhaus, als ob er auf uns gewartet hätte und fragte uns, noch bevor wir etwas sagen konnten: „Was ist geschehen? Es tut mir so leid, dass ich nicht mitgekommen bin, denn ich weiß, Kinder erleben immer etwas.“ Wir stellten ihm die drei Mädchen vor und er nahm sie mit sich ins Pfarrhaus. Während einer ganzen Stunde verarbeitete er mit ihnen das Erlebte und erklärte ihnen vieles. Was wir dann aus den Erzählungen der Kinder über das Gespräch für uns behalten konnten, war Folgendes: „Im Leben gibt es viel Schönes, aber auch viel Schlechtes und Böses. Die lichte Gestalt verkörpert das Schöne, die dunkle Gestalt das Böse. In der Mitte steht das Kreuz. Das ist das Wichtigste! Daher schaut immer und überall auf das Kreuz, dann seid ihr auf dem sicheren Weg.
Quelle: Gebetsaktion Medjugorje
"Er starb an einem heiligen Tag, in einer heiligen Stunde, auf einem heiligen Berg."
Erich Kuen, Priester
Erich Kuen ist seit drei Jahren Priester. Seine Berufung verdankt er auf besondere Weise auch P. Slavko Barbaric, bei dessen Tod er anwesend sein durfte. Beim Jugendfestival in Medjugorje gab er sein Zeugnis.
Seit drei Jahren bin ich Priester, und ich hatte einen langen Weg zu Gott. In eurem Alter habe ich nach dem Sinn des Lebens gefragt und bin hin- und hergeirrt. An einem Tag ging es mir sehr schlecht, doch da hat mich Gott reich beschenkt. Ich habe wirklich die Überfülle Seiner Liebe spüren dürfen. Daraufhin habe ich mich auf die Suche gemacht: Wo wohnt dieser Gott? Ich bin von der Moon-Sekte zu den Zeugen Jehovas gekommen, aber ich hatte nicht gedacht, dass Gott in der Kirche wohnen könnte. Eines Morgens bin ich aufgestanden und ich wusste: Heute weiß ich, wo ich hingehöre – ich hatte aber keine Ahnung warum.
Der Hl. Vater hat mich Zuhause abgeholt
Ich ging zum Fenster, zu der Zeit lebte ich im Zentrum von Innsbruck, und sah, dass die Straßen voller Leute waren. Daher ging ich hinunter um herauszufinden warum das so war. Sie sagten: Papst Johannes Paul II. würde zu Besuch kommen und er fuhr wirklich ganz nahe an meinem Haus vorbei. Ich dachte, wenn er schon vorbei kommt, dann gehe ich auch zur Papstmesse. Also hat mich der Hl. Vater sozusagen zu Hause abgeholt. Während dieser Hl. Messe begann in mir ein geistiger Kampf. Ich wusste nicht, ob Jesus in der Eucharistie wirklich gegenwärtig ist oder ob es nur Brot ist. Aber an diesem Tag wusste ich: Es ist Jesus! Von diesem Moment an habe ich mich auf den Sonntag gefreut – schon die ganze Woche lang! Ich brauchte dann wieder einige Zeit, bis ich zur Muttergottes fand. Ein Freund schenkte mir das „Goldene Buch“ – das ist ein Buch der Lebensübergabe an Jesus durch die Hände Mariens, und meinte: „Eines Tages wirst du es beten!“ Und wirklich, nach ein, zwei Jahren begann ich mit der Weihe und am 30. Tag landete ich in Medjugorje! Ich habe die Weihe während der Erscheinung in der Kirche gemacht! Einen Tag später, 1993 während des Jugendfestivals, gab die Seherin Marija ein Zeugnis und sprach von der Muttergottes. In diesem Moment hörte ich eine Stimme, die gesagt hat: „Komm, komm!“ Ich wusste sofort, dass es die Muttergottes ist. Damals traf ich auch Pater Slavko und erzählte ihm, dass ich vielleicht Priester werden möchte. Er hat mir dann mit der Hand vorne auf die Brust geklopft.
Am Himmel war ein Regenbogen
Jahre später, ich habe damals als Arzt gearbeitet, besuchte ich die Gemeinschaft der Seligpreisungen – hier in Medjugorje – um zu sehen, ob das ein Weg für mich wäre. Ich habe ein Jahr in der Gemeinschaft verbracht und an einem Tag im November beschloss ich, trotz des schlechten Wetters, auf den Kreuzberg zu gehen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, aber ich habe mich trotzdem für die Besteigung entschieden. Zu dieser Zeit dachte ich noch keineswegs an eine Berufung. Ich ging davon aus, dass ich heiraten und eine Familie gründen würde. Auch Pater Slavko war mit einer Pilgergruppe auf dem Kreuzweg, einige Stationen vor mir. Ich dachte mir: Du kämpfst, ob du gehen sollst, oder nicht und P. Slavko geht bei jedem Wetter fast jeden Tag auf einen der Berge. An der 13. Station kamen mir plötzlich einige Menschen entgegengerannt, obwohl es durch den Regen sehr nass und rutschig war. Ich hielt sie für verrückt. Als ich dann um eine Kurve kam, sah ich Pater Slavko zwischen ein paar Steinen sitzen. Ich bin hingegangen, habe ihn untersucht und festgestellt, dass das Herz nicht mehr schlug – als Arzt war mir klar, dass P. Slavko im Sterben lag. Ich versuchte ihn noch zu reanimieren, doch es hatte keinen Sinn. Ich sagte zu den anderen Pilgern „Betet, betet! Pater Slavko stirbt!“ In diesem Moment hörte es auf zu regnen, die Sonne schien auf die Kirche und es war ein kleiner Regenbogen zu sehen. Die Wolken waren von unten von der Sonne beschienen, wie kleine Girlanden. In diesem Moment wusste ich, dass Pater Slavko im Himmel ist! Wir brachten Pater Slavko zurück ins Tal und während des Abstiegs bat ich ihn um einen Teil seines Geistes. Ich trug Pater Slavko auf meiner Schulter und seine Arme ruderten umher und klopften mir auf den Rücken. Da war mir, als ob P. Slavko sagt: „Ich bin meinen Kreuzweg gegangen. Deiner beginnt jetzt!“ Als wir unten angekommen waren, wollte ich in die Kirche und meine Ruhe haben. Ich weinte über eine Stunde und wusste gar nicht warum. Danach wurde mir klar, dass Pater Slavko mir die Gnade erbeten hatte, nicht nur auf mich selber zu schauen. Ich entschloss mich dann Priester zu werden und begann zu studieren – in Österreich und in Rom. Inzwischen bin ich seit drei Jahren Priester! Es gibt nichts Schöneres als ein Priester zu sein. Ein Priester darf Gott schenken – wer darf das schon!? Ich möchte zum Abschluss der Muttergottes, Pater Slavko, Papst Johannes Paul II. und vor allem unserem himmlischen Vater danken! Jesus ist auferstanden, Er ist wahrhaft auferstanden! Amen.
Quelle: Zeitschrift „Medjugorje Aktuell“, Dezember 2011, Nr. 88
"Während des Abstiegs bat ich ihn um einen Teil seines Geistes. (…) Danach wurde mir klar, dass Pater Slavko mir die Gnade erbeten hatte, nicht nur auf mich selber zu schauen."
Milona von Habsburg, enge Mitarbeiterin von Pater Slavko
Milona von Habsburg hat P. Slavko durch ihre langjährige Zusammenarbeit gut kennengelernt. In einem Zeugnis, das sie vor einigen Jahren gab, lässt sie uns an ihren Erinnerungen an ihn teilhaben. Hier einige Auszüge davon.
Milona von Habsburg war eine enge Mitarbeiterin von Pater Slavko.
(Grabrede zum Tod von Pater Slavko Barbaric)
Mein lieber Slavko!
Als erstes frage ich dich: Wie geht's? Gut? Ja, das glaube ich dir. Wenn ich die Augen schließe, merke ich auch, wie schön jetzt alles für dich ist. Deinen Herrn und Gott in Fülle schauen, wo du Ihn immer so treu und beharrlich angebetet hast, oft in Trauer, Schmerz und Tränen. Vor Ihm allein hast du dich niedergekniet, Er allein war und ist dein Gott. Danke, dass du Ihn uns nahe gebracht hast und so zugänglich gemacht hast durch deine andauernde Gegenwart bei all den Programmen in Medjugorje.
Dich hat unser Herr bei der Arbeit gefunden, als er dir am Krizevac entgegenkam. Das ist für mich deine letzte Botschaft: „Nicht ausgeruht in den Himmel kommen.“ Das war dein Wunsch und du wurdest erhört. Wie schön. Maßgeschneidert für dich. Das Jubiläumsjahr der Kirche ist auch deine Krönung geworden.
Du bist mit dem Geschenk vor Maria, deine Mutter und Königin hingetreten, mit dem sie dich erwartet hat: Der Heiligkeit. Also ist es wohl nicht so schwer. Wenn ich dich anschaue: Mit dem Herzen beten, gehorchen, die Gnade Gottes im Leben annehmen, dienen, nicht herrschen; treu sein, ausharren, fasten und beten, sich durchkämpfen, wo es geht, lieben, lieben, lieben und nicht vergessen sich zu freuen, Gott zu loben und lachen zu können.
Ja Slavko, dein Leben hat deutlich eine Spur hinterlassen: Du fehlst und du bist überall dabei und hilfst allen, die dich darum bitten. Wahrscheinlich hilfst du besonders jenen, die dich nicht bitten, da sie es brauchen. Du liebst jeden von uns mehr denn je. Und wir lieben dich.
Früher oder später sehen wir uns alle wieder, um in Ewigkeit unseren Gott zu preisen, zu loben und anzubeten.
Chef, noch eine letzte Frage: Hättest du je gedacht, dass die Mutter Gottes über dich sprechen würde in einer Botschaft vom 25.?
Ist Sie wunderschön?
Wie freue ich mich für dich, und, mein Gott, wie sehr vermiss ich dich.
Quelle: Gebetsaktion Wien, Januar 2001
P. Slavko hat den Sinn seiner priesterlichen Berufung in Medjugorje gefunden
Ich durfte elf Jahre lang an der Seite von P. Slavko arbeiten und ihn in vielerlei Hinsicht unterstützen – sei es durch Übersetzungen, in der Begegnung mit Pilgern, deren Sprache er nicht sprach, beim Beantworten der Post und vielem mehr. Ich tat das, was gerade notwendig war. Das Erste, das er mir erzählte, war, dass er in Freiburg studiert hatte. Seine Doktorarbeit hatte das Thema: „Umkehr – Aufgabe der Kirche“. Er sagte: „Wir predigen und die Menschen hören vielleicht zu. Wir sagen: ‚Kommt beten.‘ Aber die Menschen sagen: ‚Wir haben keine Zeit.‘ ‚Kommt beichten‘ – ‚Wir haben keine Sünden, wir wissen nicht, was wir beichten sollen‘“. So meinte er: „Eigentlich war mein Priestertum umsonst. Es braucht uns ja niemand.“ Und mit diesem Gefühl kam er nach Medjugorje. Er hatte von seiner Schwester von den Erscheinungen gehört und sagte: „Es ist möglich.“ Das war seine Grundeinstellung: „Schauen wir mal, was ist.“ Er betonte: „Ich will nicht recht haben, aber ich will die Wahrheit finden, die Wahrheit suchen und nicht bei einem kleinen Teil stehen bleiben, sondern ich will die ganze Wahrheit.“ Er kam also mit der Frage nach dem Sinn des Priestertums nach Medjugorje. Er war Psychotherapeut und liebte die Menschen. Er sagte: „In der Beichte sagen wir: ‚Deine Sünden sind vergeben', die Menschen gehen raus und das war's und es ist nichts verändert.“ Er wollte die Menschen besser kennenlernen, sie verstehen. Die Menschen waren für ihn das Zeichen Gottes. Was an den Menschen passierte, zeigte ihm, wer Gott ist, und so erlebte er Medjugorje. Er sagte immer: „Ich habe nichts Übernatürliches erlebt, nichts gesehen, nichts gehört – aber ich sehe an den Menschen, was hier unendlich Großes passiert.“
P. Slavko und die Seher
Über die ersten Begegnungen mit den Sehern sagte er: „Ich hätte so gerne gehabt, dass sie mich von dem, was geschieht, überzeugen wollen – aber es war ihnen fast egal, ob ich glaube oder nicht.“ Das war für seinen Charakter eine riesige Herausforderung. Er begann sie zu studieren und schrieb darüber. Und er sagte: „Was ist das für eine Gruppe? Wie kann Gott überhaupt so etwas mit einer Gruppe beginnen, die so verschieden ist und die nicht einmal befreundet sind?“ Er begann damit, sie zu besuchen, sah, was mit diesen jungen Menschen passierte und stand ihnen einfach bei. Und er sagte: „Es ist so schwer, da sie so ungeschützt sind.“ Und das stimmt. Er fand immer, dass wir sie schützen und nicht ausnützen sollten. P. Slavko begleitete die Seher über die Jahre hinweg und wurde langsam, aber sicher zu ihrem besten Freund. An einem Beispiel wird besonders deutlich, welche Bedeutung P. Slavko für die Seher hatte, nämlich an Weihnachten 2012. Als die Seherin Marija mit ihrem Buch, in dem sie alles niederschreibt, aus dem Erscheinungszimmer kam, weinte sie. Wir dachten: Oje, was hat die Muttergottes Schreckliches, Apokalyptisches gesagt? Denn das ist immer unser erster Instinkt. Aber Marija sagte: „Die Muttergottes war wunderschön. Sie hat kein Wort gesprochen, aber der Kleine.“ Und sie weinte, weil Jesus als Baby, der Sohn Gottes, mit ihr gesprochen hatte. Er sagte: „Ich bin euer Friede, lebt meine Gebote.“ Marija sagte unter Tränen: „Jetzt brauchen wir P. Slavko!“ Da sieht man, was er für sie war: Jemand, der sie verstand, mit dem sie sich hinsetzen und die Botschaft gemeinsam durchdenken konnte. Alle Seher finden das sehr schwierig. Sie sagen die Botschaft, sie wird niedergeschrieben und dann wissen sie nicht mehr, wie sie damit umgehen sollen. Denn man könne alles auch immer anders sagen. Das ist gar nicht leicht. Und P. Slavko war dieser begleitende Engel, dieser Freund, auf den sie sich absolut verlassen konnten. Er sah wirklich, wie heilig und wie unglaublich wichtig das ist, was in Medjugorje passiert. Er zwang es niemandem auf, aber er setzte sein ganzes Leben dafür ein.
P. Slavko wuchs mit den Botschaften
In all diesen Jahren durfte ich ihn wachsen sehen. Als ich nach Medjugorje kam, war er 37 Jahre alt und dachte noch mehr als Psychotherapeut. Und mit den Botschaften kam er auch in Krisenmomente, da Worte wie „Abtötung“ und „Opfer“ vorkamen und diese Worte ihm querstanden. Er sagte: „Das kann ich doch den Leuten nicht sagen, das ist doch nicht modern.“ Er nannte es dann beim Namen, aber mit manchen Worten hat er wirklich gerungen. Über die Jahre hinweg fiel es ihm jedoch immer leichter, diese Sachen auszusprechen. Er wusste: Je größer die Liebe ist, desto weniger sind die Menschen verletzt. Und die Menschen sind nicht verletzt, wenn es um die Wahrheit geht - höchstens ein bisschen. Er verglich das immer mit einer Mutter, die ihr Kind, das ein Geschwür hat, zum Arzt bringt: „Das Kind wird die Mutter als schrecklich empfinden, da sie es zum Arzt mit dem Messer führt. Aber wenn der Messerschnitt vorbei ist, kommt der Schmutz raus – und dann heilt die Wunde.“ Und er sagte: „Das ist meine Aufgabe, das Messer anzusetzen.“ Natürlich tut es im Moment weh. Manche Menschen haben es ihm auch übelgenommen, aber er wusste, er musste das tun.
Er betete um die Gnade dort zu sein, wo er sein musste
In Medjugorje wurden die paar Franziskaner, die hier sind, von allen am Habit gezupft, denn die Menschheit kommt ausgehungert nach Liebe und nach Frieden hierher; mit dem Wunsch, nicht mehr allein zu sein und sich zu Hause zu fühlen. P. Slavko betete jeden Tag: „Herr, da wo ich es sein muss, lass mich Dasein und da, wo es nicht ich sein muss, lass mich nicht Dasein.“ Deswegen war er für manche da und für andere nicht. Dies nahmen ihm manche übel, weil sie es nicht verstanden. Sie dachten, es sei gegen sie oder lieblos. Aber er war jemand, der sehr schüchtern und keusch in seinem ganzen Herzensleben war. Er sagte in solchen Situationen nicht: „Ich habe deswegen gebetet.“ Er war ganz ruhig, ganz nüchtern, sehr männlich, ganz er selbst, versöhnt mit sich und seinem Leben. Und er wusste, dass er das den Menschen nicht erklären konnte, aber dass Gott schon alles arrangieren würde. Er sagte: „Ich bin wie ein Huhn. Ich lebe in meinem Hühnerstall und picke meine Körner in meinen Grenzen. Ich schreibe Bücher, ich diene, und das ist es. Mehr mache ich nicht.“ Das Einzige, wovon er mir gegenüber sagte, dass er eine spezielle Gnade habe, war, dass, wenn er sich am Abend hinlege, der Tag vorbei sei. „Ich bereue nicht dauernd die Vergangenheit und lebe nicht in der Angst vor der Zukunft. Ich lebe nur jetzt.“ Und das war sein Leben: immer präsent sein – im Jetzt. Genau deswegen hatte er Augen für vieles um sich herum. Weil er im Kopf nicht hier oder dort, sondern ganz im Moment war. Er machte das, was er machen konnte, und sagte: „Den Rest macht dann Gott. Ich kann nur das, was ich kann und mehr nicht.“
Fasten als Antwort auf den Krieg
Eines Abends fuhr ich mit dem Auto nach Hause. Es war die Zeit, als der Krieg näher hierherkam und ich sah ihn auf dem Parkplatz umhergehen. Ich hielt an und fragte, was er denn hier mitten in der Nacht mache, und er antwortete: „Ich verdaue gerade, dass der Krieg kommt.“ Da dachte ich: Schau an, so ein großer Mann. Auch er muss immer neu annehmen, dass es, auch wenn die Gospa jeden Tag erscheint, nicht automatisch heißt: magisch geschützt. Er war immer sehr verwundert, wenn Menschen behaupteten, dass in Medjugorje nichts passiert sei, weil die Menschen beteten. Er sagte: „Es ist unfair, zu sagen, dass man in Medjugorje besser betet. Das ist ein Verrat an den Menschen die unsäglich grässliche Dinge erfahren haben, z. B. in Zentralbosnien, die genauso gebetet haben und genauso treu waren. Das ist nicht die Wahrheit. Es ist nichts magisches in Medjugorje, sondern Gott hat kostenlos ein Zeichen gesetzt, das niemand verdient.“ In dieser Zeit, 1991, beschloss P. Slavko, in den Anliegen der Muttergottes mit den Fastenseminaren zu beginnen. Denn sie hatte am dritten Tag der Erscheinungen zu Marija gesagt: „Durch Gebet und Fasten könnt ihr Kriege verhindern und Naturgesetze aufheben.“ P. Slavko nahm das ernst: fasten, fünf Tage lang, bei Brot und Wasser oder Tee. Er begann mit den Ordensfrauen, Einheimischen und Flüchtlingen, da zu der Zeit nur wenige Pilger da waren. Einmal kam die Seherin Marija und hatte die Erscheinung im „Domus Pacis“, so heißt das Exerzitienhaus, in dem die Seminare stattfinden. Und die Muttergottes sagte in der Botschaft: „Meine Vielgeliebten, oh, wie leicht wäre es für mich, diesen Krieg zu beenden, wenn es mehr von euch gäbe, die beten.“ Marija war erschüttert über das „Oh“, den Aufschrei der Muttergottes, die natürlich mit jedem ihrer Kinder mitfühlt. Und wir alle sagten: „Wie wunderschön, und zugleich wie schrecklich, das zu hören.“ Denn wenn mehr Christen auf diesen Ruf geantwortet hätten, wäre vielleicht viel mehr verhindert worden. Die Muttergottes sprach aber von Anfang an von der Hoffnung, um diese Zeit durchzustehen. Der Seher Ivan sagt immer: „Sie kommt nicht, um Angst zu machen. Sie kommt, um uns Mut zu machen!“ Um das zu veranschaulichen, benutzte P. Slavko ein Bild: „Die Mutter kommt nicht und sagt den Kindern im brennenden Haus: 'Kinder, das Haus brennt, es wird einfallen.‘ Sie schreit: „Geht hinein und holt die Kinder heraus!“ Wir sehen, dass unsere Welt brennt, aber wir wissen auch, dass wir manchmal nicht die Schlüssel dazu haben, um alles, was geschieht, gut zu durchleben und um zu verstehen, dass wir durch unser verändertes Leben diese Welt ändern können. Dafür braucht man viel Glauben und viel Hoffnung. Es war wirklich schwer, als damals im Krieg die Bomben um uns herum explodierten – und trotzdem war das Allerheiligste in unserer Mitte stärker als all dies, da Jesus auferstanden ist und lebt. Wenn Er in unserem Herzen lebt, dann haben wir ewiges Leben, über den Tod hinaus.
P. Slavko war treu und gehorsam
P. Slavko hat in diesem Krieg wirklich gelitten, da auch einer seiner Neffen tödlich verunglückte. Und er sagte, dass sein Herz jedes Mal, wenn eine schwarzgekleidete Frau in den Beichtstuhl kam, gesunken sei, da er das Gefühl hätte, er müsse irgendwie Gott verteidigen. Er habe aber von jenen gelernt, die alles verloren hatten: Sie hätten dafür um Verzeihung gebeten, dass sie nicht sofort hatten verzeihen können. Es gab Frauen, deren Männer zerhackt worden waren, deren Kinder vermisst waren und er sagte: „Sie kommen zu mir und bauen mich auf.“ P. Slavko bekam durch alles, was Gott an den Menschen tat, seinen Glauben immer wieder neu; und er betete viel – auch in Zeiten geistiger Trockenheit machte er immer weiter und war treu. In manchen Momenten war es sehr, sehr schwer für ihn, aber er entschied sich immer wieder neu dafür, Tag für Tag. Und so wurde er immer größer, immer liebender. Er hat auch immer mehr die Not der Menschen gesehen und ihre Bedürfnisse. Obwohl er auch Auseinandersetzungen mit dem Bischof hatte und am Schluss nicht mehr Beichte hören durfte, gehorchte er immer und nahm alles an. Er hat sich nie selbst bereichert, durch nichts. Er hatte zwei Hosen und zwei Hemden. Er war völlig unkompliziert, nicht von sich eingenommen – er war ganz er selbst und so ging er auch mit den Menschen um. Manche Freunde haben mir erzählt, dass sie mit Knoten im Herzen in den Beichtstuhl kamen, in dem er saß. Er sah sie nur an, hörte zu. Und sie sagten: „Während ich es ihm gesagt habe, haben sich die Knoten von selbst gelöst.“ Meist flossen dann viele Tränen, und die Menschen kamen erleichtert wieder aus dem Beichtstuhl heraus.
Darin erkenne ich ihn wieder
Nach seinem Tod gab es mehrere Geschichten, in denen Menschen ihm begegnet sind, und eine möchte ich euch erzählen, weil sie so gut zu dem passt, wie er war. Der Pilgerleiter aus Mexiko, der wirklich vertrauenswürdig ist, hat sie uns erzählt. Eine mexikanische Pilgerin war auf dem Erscheinungsberg und betete. Als sie hinunterging, kam ein Franziskaner auf sie zu und sagte: „Du musst mehr beten.“ Sie antwortete: „Ich habe gebetet!“ Und er sagte: „Mehr beten!“ – und das hat P. Slavko immer im Alltag gesagt. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis zu beichten und sie fragte ihn: „Kann ich bei dir beichten?“ Er sprach gut Spanisch und sagte: „Ich kann deine Beichte nicht hören, aber geh heute Abend in den zweiten Beichtstuhl rechts in der Kirche (Das war immer sein Beichtstuhl), da kannst du beichten.“ Sie ging mit einem komischen Gefühl hinunter, weil er plötzlich weg war und freute sich schon auf die Beichte. Als sie in den Beichtstuhl ging, war dort nicht er, aber ein Priester, der Spanisch sprach, und sie beichtete. Am Abend ging sie nach Hause und da es kurz nach seinem Tod in jedem Souvenirshop Bilder von ihm gab, sah sie eines und sagte: „Das war der, der heute zu mir gekommen ist.“ Der Pilgerleiter fragte sie: „Wirklich, der war das? Bist du sicher?“ Und sie bezeugte, dass er gekommen sei und ihr geholfen habe. Das war genau das, was er zu Lebzeiten immer getan hat. Er sagte immer: „Bete mehr!“, „Geh beichten!“, „Finde Gott!" und „Hab Frieden, hab Hoffnung und hab Mut!“ Diese Geschichte passt zu ihm. Darin erkenne ich ihn genau wieder.
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"Du fehlst – und du bist überall dabei und hilfst allen, die dich darum bitten. Wahrscheinlich hilfst du besonders jenen, die dich nicht bitten, da sie es brauchen."
Zeugnisse der Gemeinschaft Cenacolo
P. Slavko schaute oft bei den Jungs in der Gemeinschaft Cenacolo vorbei, die von Sr. Elvira Petrozzi mit dem Ziel gegründet worden war, Menschen mit Abhängigkeiten zu helfen, frei zu werden. Nach seinem Tod gaben einige von ihnen ein kurzes Zeugnis, das jeweils aufscheinen lässt, was P. Slavko den jungen Männern bedeutet hat.
Emilio: Danke, dass du für uns Fürsprache einlegst
Ich habe viele schöne Erinnerungen an dich, P. Slavko. Eine davon ist die Art und Weise, wie du die Hl. Messe gefeiert hast. Du hast es geschafft, dass wir sie aufmerksam und tief empfunden haben, und jedes Mal habe ich deine große Liebe zu Maria gespürt. Ich möchte dir auch für deine Geduld danken, mit der du uns allen und den Pilgern jeden Tag zugehört hast. Es ist schön zu wissen, dass eine Person, die ich gekannt habe, heute und jeden Tag vom Himmel aus für mich und für uns alle, die wir zur Gemeinschaft gehören, Fürsprache einlegen kann.
Daniele:Danke, dass du unser Gewissen aufgerüttelt hast
Danke, P. Slavko, für deine Einfachheit und deine Fähigkeit, unsere Herzen in deinen Predigten zu berühren. Danke für all die Male, die du unser Gewissen aufgerüttelt hast, für deine Beispiele des Gebets und dafür, dass du uns mit deinen Katechesen auf die Beichte vorbereitet hast. Als ich die Gelegenheit hatte, mit dir eine sechstägige „Wüstenzeit” zu erleben, habe ich durch deine Worte verstanden, wie wichtig es ist, nicht vor unserem Kreuz zu fliehen. Als du in den Himmel gegangen bist, hatte ich ein Gefühl, das ich nie zuvor erlebt hatte; ich dachte, dass es von da oben leichter sein muss, den Bedürftigen nahe zu sein, vor allem, wenn es so viele sind. Danke, dass du für uns Jugendliche der Gemeinschaft Fürsprache einlegst.
Andrea:Dein Tod hat meinen Glauben gestärkt
Ich bin glücklich, dass ich dich kennenlernen durfte, lieber P. Slavko. Ich habe eine Zeit in Medjugorje verbracht, bevor die Muttergottes dich zu sich in den Himmel gerufen hat, und ich habe eine tiefe Erinnerung an dich, weil du ein einfacher Mensch mit einem wirklich großen Herzen warst. Pünktlich kamst du drei- bis viermal pro Woche trotz deiner vielen Verpflichtungen zu uns, um die Hl. Messe zu feiern oder Beichte zu hören. Ich danke dir besonders für deinen großen Glauben an Maria, denn darin bist du mir ein Vorbild geworden. Ich danke dir auch dafür, dass durch deine Hilfe so viele junge Menschen die Gemeinschaft kennengelernt haben. An dem Tag, als du verstorben bist, habe ich den Tod zum ersten Mal nicht als etwas Negatives gesehen, sondern ich habe gespürt, dass die Muttergottes dich in den Himmel gerufen hat, und das hat meinen Glauben noch mehr gestärkt.
Peter:Du hast meine Wunden verstanden und mir geholfen, sie zur Heilung zu bringen
Ich fühle, dass ich viel von dir erhalten habe; dich kennenzulernen war für mich ein großes Geschenk. Danke für all die Male, in denen du das Wort Jesu mit Einfachheit und Klarheit verkündet und uns tief im Herzen berührt hast. Dank deiner Katechesen konnte ich viele Dinge klarer sehen und das Wort Gottes mit dem Herzen annehmen. Für mich warst du ein Beispiel für einen Menschen, der fähig ist zu lieben und zu geben. Du hast es geschafft, alle meine Wunden zu verstehen und zur Heilung zu bringen. Danke, dass du mich spirituell auf das große Geschenk der Taufe vorbereitet hast, und ich bin glücklich, dass ich mit deiner Hilfe einen Weg des Glaubens und des christlichen Lebens eingeschlagen habe. Für mich warst du mehr als ein Freund.
Quelle: Comunita Cenacolo
Artur lebte längere Zeit in der Gemeinschaft Cenacolo in Medjugorje. Da P. Slavko oft dort war, hat Artur einige besondere Erinnerungen an ihn, über die er uns gerne berichtet.
Möchtest du uns erzählen, wer P. Slavko für dich war?
Er war ganz vieles für mich. Ich habe ihn im Beichtstuhl auf einer Wallfahrt nach Medjugorje kennengelernt, wo ich mich durch die Gnade des Herrn bekehrt habe. Durch P. Slavko ist so viel Gnade geflossen – und das war für mich sicherlich ein großer Teil dessen, was ihn ausgemacht hat. Ein- bis dreimal pro Woche kam er morgens zu uns ins Cenacolo, um mit uns die Hl. Messe zu feiern. An einige seiner Predigten, die meist zwischen zwei und vier Minuten lang waren, kann ich mich immer noch erinnern. Er konnte Dinge so gut erklären, und ich habe sehr oft danach bei ihm gebeichtet. P. Slavko war für mich sozusagen erstens ein „Wasserrohr der Gnade“, und zweitens war er, wenn er bei uns war, eigentlich ein ganz cooler Typ. Er hat mit uns über Fußball gesprochen und fragte, wie es uns gehe. Er war wie der Priester von nebenan: ganz einfach, superfreundlich und auch ein prima Kamerad. Er hat mit uns gescherzt und Witze gemacht. Auf der anderen Seite kam er uns oft mit einer vollen Mülltüte entgegen, wenn wir morgens um Viertel nach sechs auf den Erscheinungsberg stiegen. Er hat nicht nur das Geistige gesucht, sondern war auch sichtbares Beispiel für die anderen. Es war ihm wichtig, dass dieser Ort einfach schön und angenehm für die anderen ist. Drittens hat es mich immer beeindruckt, wie er mit italienischen Großmüttern oder älteren Damen umgegangen ist. Er hat sie sozusagen wie „weggestoßen“, weil sie ihn für heilig gehalten haben. Anfangs dachte ich: Der ist aber komisch drauf. Aber dann erinnerte ich mich an das Wort, das Jesus zu Petrus sagte: „Geh weg…“. Es war wirklich dieser Moment, in dem er wohl sagen wollte: „Ich bin ein Priester, kein Götze!“ Auch das war P. Slavko.
Hattest du irgendein besonderes Erlebnis mit ihm?
Natürlich war diese erste Beichte bei ihm sehr besonders. Dabei fragte er mich: „Willst du beichten?“ Ich antwortete: „Nein!“ Darauf meinte er: „Okay.“ Er bat mich dann, mich hinzusetzten und stellte mir hunderttausend Fragen. Es dauerte extrem lange und endete letztlich doch mit der Lossprechung. Danach habe habe ich drei Tage lang nicht geraucht – ohne es zu merken. Es war wirklich eine Riesenbekehrung. Zu Hause bin ich wieder gefallen – das ist eine andere Sache. Aber das war ein ganz starkes Erlebnis. Ein Moment, an den ich mich immer erinnere, war auch die Eucharistische Anbetung. Dabei ließ er uns Cenacolos immer hinter dem Altar knien. Irgendwann sagte ich zu ihm: „Wir können uns bei all den Frauen, die auf der anderen Seite knien, kaum auf Jesus konzentrieren.“ Darauf erwiderte er nicht etwa: „Ja, das ist schlecht, schaut nicht hin!“, sondern er hat einfach nur gelächelt. Und das habe ich immer noch so im Herzen. Er hat nicht unbedingt gewollt, dass wir alles sofort richtig machen. Und dadurch habe ich mich einfach geliebt gefühlt, angenommen. Ich habe gespürt, dass er mich gern hat und mich so annimmt, wie ein Vater, der sagt: „Okay, das ist heute ein Problem für dich, aber morgen wird es ein bisschen besser sein. Und wenn nicht morgen, dann übermorgen.“ – Dieses Gefühl gab er mir. Der dritte besondere Moment war an dem Tag, als er gestorben ist. Wir wurden gerufen, um ihn vom Kreuzberg hinunterzutragen. Zuerst dachten wir, er hätte sich verletzt, aber dann trafen wir Leute, die weinten, und wir verstanden, dass es sehr ernst sein musste. Wir rannten mit einer Trage den Kreuzberg hoch. Eine Gruppe hatte bereits begonnen, ihn mit einem Stuhl hinunterzutragen und sie waren schon ein paar Stationen weit gekommen. Ich erinnere mich daran, dass er im Tod lächelte. Ich habe noch nie einen so lächelnden Toten gesehen – das beeindruckte mich sehr. So, als ob es sein glücklichster Tag wäre. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals zuvor so glücklich gesehen habe. Er hatte einen so zufriedenen, freudigen Ausdruck, den ich sonst bei ihm nur sehr selten gesehen habe. Er war immer ernst gewesen, hatte nur kurz gescherzt, kurz gelacht, aber dann war er wieder ernst geworden – er war eher ein ernster Mensch. Und diese Freude, die er – ja, sein ganzer Körper – im Tod ausstrahlte, beeindruckte mich sehr. Heute bitte ich ihn oft um seine Fürsprache, gerade für meine Kinder, weil ich denke, dass er ein heiliger Priester war.
Gibt es irgendeinen Satz von ihm, der dir in Erinnerung geblieben ist?
„Ora et labora.“ Das sagte er ganz oft zu uns. „Nicht nur arbeiten, sondern auch beten. – Nicht nur beten, sondern auch arbeiten.“ Um das zu veranschaulichen, gab er uns das Beispiel eines Mannes, der einen Fluss überqueren muss. Auf einem Ruder steht „Ora“ und auf dem anderen „Labora“. Wenn der Mann nur ein Ruder benutzt, dreht er sich im Kreis – man muss mit beiden Rudern eintauchen, damit es vorwärts geht. Ich erinnere mich auch noch an ein weiteres Beispiel, das er uns öfter zum Thema Beichte erzählte. Es handelt von einem Mönch, der jeden Abend aus dem Kloster hinaus zu einer Prostituierten geht und die Nacht mit ihr verbringt. Morgens geht er zurück ins Kloster – und es tut ihm leid. Er bittet Gott um Vergebung und beichtet, aber die Versuchung siegt erneut. Und so geht es Nacht für Nacht. Aber an jedem Tag tut es ihm wirklich leid. Seine Reue an jedem Folgetag ist echt. Der Sinn der Geschichte ist, dass es nicht wichtig ist, wie oft man sündigt, wie schlimm eine Sünde ist oder was die anderen über die Sünde denken. Der Herrgott vergibt einem immer alles, wenn man Ihn aufrichtig darum bittet und zur Beichte geht. Es ist nicht die Sünde, die uns ausmacht, sondern der Wille, gut zu leben, immer wieder um Vergebung zu bitten und immer wieder neu anzufangen.
Quelle: Comunita Cenacolo
Marco ist der Verantwortliche der Gemeinschaft Cenacolo in Medjugorje. Die Gemeinschaft war eng mit P. Slavko verbunden. Er hat sie unterstützt, gefördert und geprägt. Marco lässt uns an ein paar Erinnerungen teilhaben.
Ganz am Anfang, als wir als Gemeinschaft nach Medjugorje kamen, stand P. Slavko uns eher kritisch gegenüber. Ich denke, er wollte zuerst beobachten, wie wir uns verhielten. Wer war diese Ordensfrau? Wer waren diese Drogenabhängigen? Dann begann er öfter zu uns zu kommen und ich kann sagen, dass er sich innerhalb kürzester Zeit in die Gemeinschaft verliebt hatte und wir seine Freunde wurden. Er feierte oft die Hl. Messe bei uns und wir erinnern uns immer noch an seine Predigten, die sehr kurz, aber so tief waren, dass wir oft den ganzen Tag an einen Satz oder einen Gedanken dachten, den er gesagt hatte. Er war wirklich ein Mann, der das Wort Gottes liebte. Und er brachte auch dich dazu, dich in das Wort Gottes zu verlieben, wenn du ihm zuhörtest.
P. Slavko zählte auf uns und bezog uns mit ein
Er war oft auf Reisen, um die Botschaften der Gottesmutter in die Welt zu tragen, und oft, wenn keiner der Seher ihn begleiten konnte, um Zeugnis zu geben, nahm er jemanden von uns mit. So waren wir an vielen Orten, um Zeugnis zu geben, und oftmals brachte er von diesen „missionarischen“ Reisen Jungen mit in die Gemeinschaft. Wir versuchten sie aufzunehmen, ohne Vorbereitung, was nicht einfach war. Aber wir machten es, und er zählte dabei auf uns. In dieser Zeit waren wir so gute Freunde geworden, dass er uns jeweils am Samstagabend zur Eucharistischen Anbetung in die Pfarrkirche einlud. Wir waren so viele, dass er uns hinter den Altar einlud und nach einiger Zeit durften wir die Anbetung musikalisch mitgestalten. Auch beim Jugendfestival bezog er uns mit ein und er fragte uns, ob wir das Musical „Aus der Finsternis ins Licht“, das wir schon seit Jahren in Italien aufführten, auch beim Festival präsentieren könnten. Wir haben es ein bisschen internationaler umgestaltet und waren so das erste Mal beim großen Festival der Jugend dabei, wo wir das Stück vor Tausenden jungen Leuten aufführen konnten – das war eine wunderbare Erfahrung. Ein Jahr später waren wir bereit, dasselbe Stück von Neuem aufzuführen, aber P. Slavko sagte: „Nein: ‚Aus der Finsternis ins Licht‘ ist gut, aber ihr müsst etwas anderes machen.“ So sind dank ihm die biblischen Musicals entstanden, die wir bis heute machen. Im ersten Jahr 1996 war es „Der Verlorene Sohn“ und seitdem führten wir in jedem Jahr ein Musical beim Festival der Jugend auf. Dank P. Slavko wurden wir so ein wichtiger Teil dieses Treffens; er wollte, dass wir immer dabei waren. Und bis heute, im Jahr 2025, gibt die Gemeinschaft Cenacolo beim Jugendfestival Zeugnis, und wir haben jedes Jahr einen ganzen Tag für uns im Festival-Programm. All das hat sich dank P. Slavko entwickelt.
P. Slavko liebte Gott und die Menschen
Er hatte wirklich ein sehr großes Charisma, wenn es darum ging, direkt zum Herzen und zum Verstand, ja, zur Seele des Menschen zu sprechen. Er war wirklich in der Lage, einen mit ganz wenigen Worten in eine große Tiefe zu führen. Zu seinem Charakter gehörte auch eine große Reserviertheit. Er flüchtete oft ein wenig vor den Pilgern. Er liebte sie sehr, aber er schützte sich auch vor ihnen. Es waren wirklich viele und er wurde oft besucht. Aber er war nicht der Typ großer Umarmungen oder Gefühlsäußerungen. In unserem Haus gab es einen jungen Burschen, Nedilko, ein kroatischer Junge, der viele Jahre Alkohol getrunken hatte und große Probleme hatte – auch damit, zu sprechen. Ich erinnere mich, dass Nedilko nach jeder Hl. Messe zu Pater Slavko rannte, ihn umarmte und ihm sagte, dass er ihn gern habe. Pater Slavko begann, von diesen Umarmungen jenes einfachen, armen Jungen inspiriert, uns alle zu umarmen und zu sagen: „Ich hab’ dich gern.“ Er schrieb uns Briefe, wenn er in der ganzen Welt unterwegs war. Und oft war er schon um 06:00 Uhr morgens bei uns, um die Hl. Messe zu feiern, obwohl er erst um 02:00 Uhr nachts nach Medjugorje zurückgekommen war. Er war ein unermüdlicher Mensch, ein wirklich beeindruckender Mann, mit der Kraft, die er hatte. Ich weiß nicht, ob er jemals schlief; ich frage mich heute, ob dieser Mann jemals geruht hat. Das sind meine Erinnerungen. Ich kann sagen, dass P. Slavko ein Priester war, der in die Muttergottes verliebt war, und der auch die Menschen liebte. Das hat er uns sehr oft gezeigt. Dank ihm sind wir, was wir sind. Und dank ihm sind wir heute das, was wir sind in Medjugorje.
Quelle: Comunita Cenacolo
"„Ora et labora.“ Das sagte er ganz oft zu uns. „Nicht nur arbeiten, sondern auch beten. – Nicht nur beten, sondern auch arbeiten."
Marija Vasilj-Čale, Pilgerleiterin in Medjugorje
Maria Vasilj-Čale lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Medjugorje. Wie es dazu kam, dass sie Pilgerleiterin für deutschsprachige Gruppen wurde und was P. Slavko damit zu tun hat, erzählt sie im folgenden Zeugnis.
Geboren wurde ich in Karlsruhe in Deutschland, wo ich auch in den Kindergarten und in die Schule ging. Doch noch vor Beginn des Krieges im Jahr 1991 kam meine Familie nach Medjugorje zurück. Schon immer waren mir der Glaube und die Muttergottes wichtig, und Medjugorje hatte für mich eine besondere Bedeutung. Auch hatte ich sehr viele Freunde, mit denen ich den Glauben teilen konnte, und oft gingen wir mit P. Slavko auf den Kreuzberg. Durch ihn halfen wir Jugendlichen in der Pfarrei mit, da er uns sehr förderte und in die Pfarrei einband. In der Nachkriegszeit stand ich vor der Frage, was ich studieren sollte. Eigentlich wollte ich immer Sportlehrerin werden. Doch in Mostar gab es dazu keine Möglichkeit.
Marija, ich brauche dich
Ich betete in meinem Leben immer um den Willen Gottes, vertraute Gott meine Wünsche an und betete zugleich: „Herr, Dein Wille geschehe und nicht meiner.“ Wenn man in dieser Haltung lebt, dann macht man oft Dinge, von denen man nicht genau weiß, warum. So schrieb ich mich für das Studium der kroatischen und deutschen Sprache ein. Bevor ich mein Studium begann, sagte mir P. Slavko, als wir wieder einmal auf dem Kreuzberg waren: „Marija, ich brauche dich.“ Es waren gerade sehr viele Pilger aus Österreich und Deutschland da. P. Slavko bat mich, Vikica Dodig bei der Pilgerleitung zu unterstützen. Ich antwortete ihm: „P. Slavko, Sie kennen mich doch. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt.“ Ich war eine, die immer im Hintergrund war und anderen den Vortritt ließ. Darauf antwortete er mir: „Auch nicht, wenn es für die Muttergottes ist?“ Dieser Satz beschäftigte mich lange. Dann fügte er hinzu: „Es gibt bald ein Seminar für Pilgerleiter. Hör dir das an und entscheide dann, ob du Pilgerleiterin werden möchtest oder nicht.“ Ich stimmte zu und nahm daran teil. Das Seminar war hochinteressant und P. Slavko ermutigte mich, dass ich, nachdem ich alle Pilgerleiterseminare besucht hatte, nun auch die Prüfung schaffen würde. Ich lernte viel dafür und erkannte, wie der Katechismus und die Hl. Schrift mit den Botschaften von Medjugorje verbunden sind. Als ich zur Prüfung ging, war auch P. Slavko dabei. Es ging alles gut, bis auf eine Frage, bei der ich mich im Kroatischen nicht so gut ausdrücken konnte. Daraufhin sagte P. Slavko dem Prüfer: „Sie wird keine kroatische Pilgerleiterin sein, sondern eine Pilgerleiterin für die deutschsprachigen Pilger.“ Damals traten 134 Prüflinge zur Pilgerleiterprüfung an, aber nur 14 kamen durch. Ich war eine davon, und so bin ich heute offiziell Pilgerleiterin und darf ein Werkzeug dafür sein, dass sich Menschen bekehren. Als Pilgerleiterin anderen Menschen den Weg zu Jesus zu weisen, ist ein Dienst, der mich über alles erfüllt!
P. Slavko war ein Vorbild
P. Slavko war für mich ein großes Vorbild. Er hatte einen guten Draht zu den Jugendlichen und generell zu allen Menschen. Er konnte manchmal auch stur sein, doch diese Sturheit war auch gut bei ihm. Jeden Morgen stieg er auf die Berge und kam mit einem Müllsack wieder herunter. Auch uns Jugendliche animierte er dazu, den Müll einzusammeln. Er zeigte uns auch, wie wir Einheimischen mit den Pilgern umgehen sollen. Er fand Zeit für jeden und nahm jeden Menschen wichtig. P. Slavko traute sich alles und bekam auch das, was eigentlich unmöglich zu bekommen war. Eine Geschichte möchte ich hierzu erzählen. Ein Schweizer Pilger kam und wollte zu P. Slavko. Er wusste, dass er ihn am Kreuzberg finden würde, und so war es auch. Es war 04.30 Uhr morgens. Er ging ihm nach, während dieser den Kreuzweg betete und ins Gebet versunken war. Wenn P. Slavko im Gebet war, wollte er nicht gestört werden. Doch dann kam dieser Schweizer Pilger zu P. Slavko und sagte: „P. Slavko, ich brauche Sie nur einen Moment.“ Er erwiderte: „Ich bete gerade für ein ganz wichtiges Anliegen. Bitte lass mich.“ Er betete nämlich für das Mutterdorf und dafür, dass er die finanziellen Mittel finden würde, um es zu errichten. Doch der Pilger ließ nicht locker und folgte ihm von Station zu Station. P. Slavko drehte sich zu ihm um und meinte: „Ich habe dir doch gesagt, dass du gehen sollst.“ Daraufhin steckte der Pilger einen Briefumschlag in die Hosentasche von P. Slavko und ging weg. P. Slavko betete den Kreuzweg zu Ende und ging anschließend den Berg hinunter. Am Nachmittag läutete im Pfarrhaus das Telefon. Es war der Schweizer Pilger, der P. Slavko fragte, ob er schon in den Briefumschlag geschaut habe. Doch P. Slavko hatte diesen Umschlag ganz vergessen. Er erklärte dem Pilger, dass er in der Früh ganz ins Gebet versunken gewesen sei und die Muttergottes um Hilfe gebeten habe, um Häuser für das Mutterdorf erbauen zu können. Darauf antwortete der Pilger, er solle doch in den Umschlag schauen, denn darin sei genügend Geld, um das erste Haus im Mutterdorf zu errichten. Das heißt also, P. Slavko betete für etwas und während er betete, bekam er es bereits! Ich kann nur raten, ihn als Fürsprecher anzurufen!
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
"P. Slavko war für mich ein großes Vorbild. Er hatte einen guten Draht zu den Jugendlichen und generell zu allen Menschen. Er konnte manchmal auch stur sein, doch diese Sturheit war auch gut bei ihm."
Sr. Hildegard Strittmatter, Gemeinschaft der Seligpreisungen
„P. Slavko war ein Mann des Glaubens und des Gebets, ein Mann des Friedens und der Versöhnung, der die Menschen sowohl im Gebet vor Gott brachte als auch ganz praktisch half“, so beschreibt ihn Sr. Hildegard, die längere Zeit in Medjugorje lebte und die Fastenseminare mit P. Slavko begleitete. Im folgenden Zeugnis teilt sie mit uns ihre Erinnerungen an ihn.
,,Tu alles aus Liebe, tu nichts, um geliebt zu werden“, diese Worte sagte mir P. Slavko Barbarić öfter und sie helfen, einen Weg der inneren Freiheit zu gehen. Frei zu bleiben, um Jesus zu lieben und die Liebe nicht bei Menschen zu suchen; frei zu bleiben, trotz Schwierigkeiten, das Gute zu tun und sich für das Gute zu entscheiden. Ich lernte P. Slavko zu Beginn der 90er Jahre in Medjugorje kennen, und später, als ich mehrmals im Jahr Jugendbusse nach Medjugorje begleitete, beichtete ich bei ihm. Als ich dann in Medjugorje lebte, war er mein geistlicher Begleiter und Beichtvater.
P. Slavko und die Fastenseminare
P. Slavko war ein Mann des Glaubens. Das Gebet und das Fasten waren ihm ein wichtiges Anliegen, weil Jesus selbst beides gelebt und im Evangelium gelehrt hat. Mit viel Liebe, Weisheit und Humor erklärte er diese biblische Wahrheit bei den Fastenseminaren. Ab 1997 bis zu seinem Tod begleitete ich zwei- bis dreimal im Jahr diese deutschsprachigen Seminare in Medjugorje, die er leitete. Dabei führte er die Menschen wirklich zu den Sakramenten. Öfter kam es vor, dass Teilnehmer des Fastenseminars durch die Sakramente körperliche und seelische Heilung erfuhren oder auf existentielle Fragen eine Antwort fanden. Als Priester war er sehr aufmerksam, feinfühlig – und er konnte wirklich zuhören. Eines Tages erzählte ich ihm von einem Buch, in dem Kardinal Ratzinger über das christliche Fasten sprach. In dieser Zeit war er gerade dabei, sein letztes Buch, „Mit dem Herzen Fasten“ abzuschließen, in das er dann mit Freude dieses Interview aufnahm. Kardinal Ratzinger sagte unter anderem: „Ohne Jungfräulichkeit und ohne Fasten ist die Kirche keine Kirche mehr, weil sie der Welt ähnlich wird.“2 P. Slavko wollte den Menschen helfen, das christliche Fasten wieder zu entdecken entdecken – als Quelle des Segens. Schön war auch, dass er die Menschen in die Weite und in den Geist des Fastens führte, nicht in eine Gesetzmäßigkeit. Ein Beispiel: Einmal sprachen wir vor der Kirche, im strömenden Regen, unter‘m Schirm. Dort wurde P. Slavko von einer Pilgergruppe zu einer Feier eingeladen, weil es ein Jubiläum gab. Da er aber eine Radiosendung hatte und nicht frei war, wurde stattdessen ich eingeladen. Ich lehnte freundlich ab, da ja Freitag war, aber P. Slavko meinte: „Einen Kaffee kannst du schon nehmen!“
„Fang du an, falls ich noch nicht da bin.“
Im November 2000, kurz vor seinem Tod, durfte ich das letzte Fastenseminar begleiten, das P. Slavko für eine deutschsprachige Pilgergruppe leitete. Ich erinnere mich noch daran, wie er damals zu der Gruppe sagte: „Wie sehr sehne ich mich danach, meinen Lauf zu vollenden und ganz zu Ihm zu gehen, den meine Seele liebt.“ Mir blieb der Atem stehen und nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern Sein Wille geschehe.“ Ich spürte, dass er in dieser Zeit gelitten hat und auch missverstanden wurde. Das ging nicht spurlos an ihm vorbei, sodass ich ihn in jenen Tagen am Fuße des Kreuzes auf dem Krizevać weinen sah. Ich war überrascht, ihn dort anzutreffen und habe mich sofort abgewandt, weil ich ihn nicht stören wollte. Eines seiner letzten Gebete bei der eucharistischen Anbetung am Donnerstag, dem Abend vor seinem Tod, war: „Herr, lehre uns zu lieben, wie du geliebt hast, und zu vergeben, wie Du uns vergibst.“ Bei seiner letzten Hl. Messe am 24.11.2000 um 09:00 Uhr, einer deutschsprachigen Messe, war ich bei der musikalischen Gestaltung mit dabei. Danach sprach mich P. Slavko an und klärte noch einige Fragen zum Fastenseminar, das am darauffolgenden Montag mit 40 Pilgern aus Österreich beginnen sollte. Am Ende zögerte er zu gehen, als wollte er noch etwas sagen, und meinte dann: „Fang du an, falls ich noch nicht da bin.“ Da er mich immer wieder mal bat zu helfen, dachte ich mir nichts dabei. Am Nachmittag war ich bei strömendem Regen mit einer Pilgergruppe auf dem Kreuzberg und beim Abstieg begegnete ich ihm, kurz vor seiner Geburt in den Himmel, noch zum letzten Mal, als er mir mit der betenden Pfarrgemeinde entgegenkam. Ich wich der kleinen Gruppe aus, aber P. Slavko wandte seinen Schritt, kam auf mich zu, schaute mich an – und ging betend weiter. Kurz darauf verstarb er. Obwohl Pater Slavko von uns gegangen war, fand das Fastenseminar am 27. November 2000 statt. Fred Gassner bat den Pfarrer von Medjugorje, das Fastenseminar zusammen mit mir durchzuführen, weil alle Teilnehmer, ohne Ausnahme, kommen wollten. Dies wäre auch im Sinne P. Slavkos gewesen. Es gab zwar Tränen, aber auch Freude und Lachen. In diesen Tagen spürten wir die Anwesenheit von P. Slavko und seine Freude, als wollte er uns sagen: „Habt Mut, geht weiter, ich habe das Ziel schon erreicht. Gott liebt uns und es lohnt sich, Jesus auf dem Weg des Kreuzes zu folgen.“ Die Seherin Vicka besuchte unsere Fastengruppe und sprach zu uns. Sie tröstete uns, indem sie sagte: „Die Mission von P. Slavko hier auf Erden ist beendet, aber seine Mission beginnt jetzt im Himmel, wo er für uns bei Gott Fürsprache hält.“
Er bat um Vergebung und ermutigte mich, anderen zu verzeihen
P. Slavko war ein Mann des Friedens und der Versöhnung. Seine Freiheit bestand darin, Gutes zu tun und zu segnen. In allem suchte er Gott und stellte Ihn auf den ersten Platz. Er suchte nicht seine Ehre, sondern die Ehre des Herrn, wofür er auch bereit war, Opfer und Verfolgung auf sich zu nehmen. Seine innere Größe zeigte sich auch dadurch, dass er die Menschen um Vergebung bitten konnte. Freitags leitete P.S Slavko viele Male den Kreuzweg der Pfarrei, an dem auch wir als Gemeinschaft der Seligpreisungen teilnahmen. Er kannte seine menschlichen Grenzen und betete beim Kreuzweg immer wieder für jene Menschen, die er verletzt oder enttäuscht hatte. Er bat Gott, ihre Wunden zu heilen. An der 14. Station betete er immer um eine gute Sterbestunde für alle. Auch mich ermutigte er mehrmals zu verzeihen, wenn mir Unrecht angetan wurde, und bestärkte mich dadurch, das Gute zu tun. Im letzten Fastenseminar, das er im November 2000 leitete, sagte er unter anderem auch: „Der Mensch ist der eigentliche Ort der Begegnung mit Gott.“ Und: „Das größte Kreuz ist, sich selbst anzunehmen mit seinen Grenzen.“
P. Slavko brachte die Menschen im Gebet vor Gott und half ganz praktisch
In den Jahren als ich in Medjugorje lebte, begegnete ich P. Slavko oft in aller Früh, am Abend oder in der Nacht auf den Bergen. Es war eine heilige Stille und eine Gebetsatmosphäre. In den Monaten, in welchen kaum Pilger in Medjugorje waren, oder bei schlechtem Wetter, betete er den Kreuzweg in zivil (d.h. nicht im Ordensgewand) in schnellem Schritt, immer mit seinem Stock. Manchmal nahm er mich danach mit dem Auto mit, wenn ich zu Fuss unterwegs war. Da fragte ich ihn einmal, warum er einen Stock mit auf den Berg nehme, da er doch so schnell unterwegs sei und ihn gar nicht brauche? Er antwortete mit einem Lächeln: „Ich nehme immer einen Stock mit, wenn ich für jemand anderen bete, der das Gebet braucht: für einen Burschen, der die innere Freiheit verloren hat, oder für jemand anderen. Dann gehe ich für diesen Menschen auf den Berg.“ P. Slavko war ein Mann des Gebets, aber auch der Tat. Er hatte eine besondere Liebe für die Armen und die Sünder und kam auch oft in unser Haus, wenn er für jemanden eine Hilfe benötigte.
Er war den Menschen nahe
Bei den Fastenseminaren sprach P. Slavko immer auch vom Kreuz und führte den Blick von dorther zur Auferstehung. Er sagte: „Wir sollen das Kreuz nicht ohne die Auferstehung betrachten. Das Kreuz ist nicht das Ende, sondern die Auferstehung und das ewige Leben. Jesus führt uns in der Nachfolge auf dem Weg des Kreuzes zum Ziel.“ Durch diese Haltung wird das Kreuz nicht kleiner, aber alles ändert sich. Manchmal sagten Pilger zu mir, dass P. Slavko hart oder ernst wirke. Aber wer ihn ein wenig kannte, wusste, dass sich hinter der äußeren, harten Schale ein feinfühliger Pater verbarg, der entschieden Jesus nachfolgte. Er stand mit beiden Füßen auf dem Boden aber sein Herz war bei Gott. Er hatte viel Humor und strahlte Freude aus. Ein Beispiel: Am Ostermorgen beim Sonnenaufgang auf dem Krizevac kam er zu mir, auch zu anderen, und verschenkte einmal einen kleinen Schokoladenhasen und ein anderes Mal ein kleines Schokoladenosterei zusammen mit dem Ostergruss. Seine Lebensform strahlte Zärtlichkeit aus, was sich auch im Umgang mit den Kindern und den Armen ausdrückte.
Er war ein Mann mit Visionen
Wenn ich heute in Medjugorje hinter dem Freialtar bin, erinnere ich mich gerne daran, wie P. Slavko mit mir über die Wiese ging und von seinen Visionen für diesen Ort erzählte. „Sollen wir hier nicht Bäume pflanzen, damit die Jugendlichen beim Jugendfestival Schatten haben?“ Das Jugendfestival war sein großes Anliegen – aber es würde den Rahmen sprengen, wenn ich jetzt noch weiter erzähle. Heute sind die Bäume hinter dem Freialtar gepflanzt und schon so groß, dass die Vögel des Himmels darin Schutz und die Menschen Schatten finden. Danke P. Slavko, dass du Jesus und Maria so entschieden gefolgt bist, bis zum Ziel deines Lebens! Bogu Hvala! Gott sei Dank!
Quelle: Medjugorje Deutschland e.V.
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